Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Körpers. Lebensnotwendige Funktionen wie Atmung und Kreislauf werden im Gehirn gesteuert. Deshalb muss der Kopf immer gut durchblutet sein, damit Sauerstoff und Hormone ankommen. Ist diese Durchblutung gestört, spricht man von einem Hirnschlag.
Große Schlagadern fließen durch den Hals in den Schädel, die sich dort in immer kleinere Gefäße verästeln. Diese Miniadern versorgen auch den entlegensten Winkel im Gehirn. Bei einem Schlaganfall, umgangssprachlich auch Hirnschlag genannt, platzt oder verstopft ein solches Gefäß. Einzelne Bereiche im Gehirn werden nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt.
Zwei Arten von Schlaganfall
Mediziner unterscheiden zwischen verschiedenen Arten eines Schlaganfalls. Am häufigsten kommt der so genannte ischämische Apoplex vor, bei dem Blutgefäße durch Verkalkungen oder Entzündungen verengt sind und einzelne Bereiche im Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen können.
Auch möglich ist ein so genannter hämorrhagischer Schlaganfall, bei dem ein Gefäß platzt und sich Blut unkontrolliert im Hirngewebe verteilt. Dadurch werden nachfolgende Hirngebiete nicht mehr vorsorgt. Das ausgetretene Blut breitet sich zudem im Schädel aus und drückt das Gehirn zusammen. Dadurch können Funktionen des Gehirns ausfallen, zum Beispiel die Motorik oder das Gedächtnis.
Beide Formen sind Notfälle, die sofort behandelt werden müssen. Denn das Gehirn leidet unter Sauerstoffmangel, einzelne Gebiete können für immer absterben. Bei der Behandlung im Krankenhaus versuchen Ärzte deshalb, die Durchblutung der betroffenen Stelle beispielsweise durch Gerinnungshemmer wieder in Gang zu bringen. Gelingt das nicht, können Schäden zurückbleiben: Patienten leiden - je nach betroffener Stelle - unter einseitigen Lähmungen und Sprach-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen.
277 000 Patienten im Jahr
Sind große Teile des Gehirns betroffen, kann der gesamte Kreislauf des Patienten zusammenbrechen und die Atmung aussetzen, es herrscht Lebensgefahr.
Ein Schlaganfall ist schwierig vorherzusagen, allerdings gibt es zahlreiche Risikofaktoren. Dazu zählen vor allem Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck und Bewegungsmangel. Nach Informationen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erleiden pro Jahr fast 270 000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall.