Zika-Virus:Keine Blutspende nach der Tropenreise

In Deutschland sollen Rückkehrer aus den Zika-Gebieten vorrübergehend von der Blutspende ausgeschlossen werden.

Wer sich in einem Zika-Gebiet aufgehalten hat, soll erst 28 Tage nach seiner Rückkehr wieder Blut spenden dürfen. Das für die Sicherheit der Blutkonserven zuständige Paul-Ehrlich-Institut will damit verhindern, dass der Erreger über Transfusionen übertragen wird. Sofern die Blutspendedienste keine Einwände erheben, kann die Regelung in zwei Wochen in Kraft treten.

Die Behörde verweist unter anderem auf eine Zika-Infektion in Brasilien, die nachweislich auf einer Blutspende beruhte. Der Spender hatte zum Zeitpunkt der Blutabnahme keine Symptome gespürt. Zika-Infektionen verlaufen zu 80 Prozent unbemerkt und in den allermeisten anderen Fällen mild. Sie stehen jedoch im Verdacht, für Fehlbildungen an Schädeln und Gehirnen von Neugeborenen verantwortlich zu sein. In den USA wurde schon vor einigen Tagen ein Blutspendebann verhängt.

Das Zika-Virus grassiert in mehr als 30 Ländern. Es wird hauptsächlich durch Mücken übertragen. Es wurde auch in Spermien und Speichel nachgewiesen. Wie hoch die Ansteckungsgefahr über diese Körperflüssigkeiten ist, ist noch unklar.

© SZ.de/beu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Virus-Alarm
:Wie gefährlich ist Zika?

Kann das Virus beim Geschlechtsverkehr übertragen werden? Wie groß ist die Gefahr in Deutschland? Antworten auf die drängendsten Fragen.

Von Werner Bartens

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: