Süddeutsche Zeitung

Zecken und FSME:Wo die Hirnhautentzündung droht

  • Das Robert-Koch-Institut hat fünf neue Regionen als Risikogebiete für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ausgewiesen. Die FSME ist eine durch Zecken übertragene Gehirnhautentzündung.
  • Erstmals ist auch ein Landkreis in Niedersachsen darunter.

In Deutschland gibt es fünf neue Gebiete, in denen die Gefahr für durch Zecken übertragene Hirnhautentzündungen erhöht ist. Mit dem Landkreis Emsland ist erstmals auch Niedersachsen betroffen, wie das Robert-Koch-Institut mitteilte. Er ist das nördlichste deutsche Risikogebiet.

Als weitere neue Risikogebiete wurden die beiden Landkreise Garmisch-Partenkirchen und Landsberg am Lech sowie der Stadtkreis Kaufbeuren (alle in Bayern) ausgewiesen. In Sachsen kam der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hinzu. Damit gibt es aktuell 161 FSME-Risikogebiete. Die meisten liegen in Süddeutschland. Eine Karte gibt es hier.

Ein Kreis wird als Risikogebiet definiert, wenn innerhalb von fünf Jahren mehr als ein FSME-Fall pro 100 000 Einwohner aufgetreten ist. Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit 583 Erkrankungen gemeldet - nach 483 im Vorjahr.

Experten beobachten seit einigen Jahren, dass sich FSME-infizierte Zecken in Deutschland weiter vom Süden in den Norden ausbreiten. Milde Winter sorgen zudem dafür, dass die Zecken schon recht früh aktiv werden.

Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen und arbeiten oder dort Urlaub machen, empfehlen Fachleute eine Impfung. Gegen die Hirnhautentzündung schützt eine aus drei Einzeldosen bestehende Immunisierung, die alle drei bis fünf Jahre aufzufrischen ist.

Durch einen Zeckenbiss kann auch die sogenannte Lyme-Borreliose übertragen werden, und zwar überall in Deutschland. Eine Impfung gegen die Erreger, die Nervensysteme und Gelenke schädigen können, gibt es bisher nicht. Schützen können sich Menschen unter anderem, indem sie den Körper nach einem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken absuchen und die Tiere gegebenenfalls entfernen.

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SZ.de/AFP/beu/fehu
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