Zahnmedizin:Zahnfüllungen oft nur mit kurzer Haltbarkeit

  • Zahnreparaturen wie Füllungen halten im Durchschnitt etwa zehn Jahre. Dies geht aus dem "Zahnreport 2015" einer Krankenkasse hervor.
  • Bei der Behandlung von schweren Zahnproblemen gibt es dem Report zufolge deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern.
  • Welches Material für eine Füllung besonders haltbar ist, konnte die Kasse nicht herausfinden.

Nach einer Zahnfüllung müssen viele Patienten bald erneut zum Arzt. Fast jeder dritte dieser Zähne braucht binnen vier Jahren eine weitere Behandlung, heißt es im "Zahnreport 2015" der Barmer GEK, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. "Dazu zählen neue Füllungen, Teilreparaturen oder weitere Füllungen für die jeweiligen Zähne", erläuterte der wissenschaftliche Leiter der Studie, Prof. Michael Walter vom Dresdner Universitätsklinikum.

Bei der Behandlung von schweren Zahnproblemen gibt es dem Report zufolge deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die Autoren haben 17 Millionen Zahnfüllungen aus den Jahren 2010 bis 2013 von Versicherten der Barmer GEK untersucht. Im Schnitt halten Füllungen, die am häufigsten bei Kariestherapien eingesetzt werden, demnach zwischen 8,7 und 10,5 Jahren.

Nicht nur Material entscheidet über Haltbarkeit

Welches Material - ob Kunststoff, Amalgam, Keramik, Zement oder Metall - am längsten hält, konnten die Wissenschaftler nicht untersuchen. "Wir können praktisch nichts darüber sagen, wie nachhaltig eine Füllungstherapie ist", bedauerte der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Christoph Straub. Der Kasse stünden keine Daten zum Material zur Verfügung, weil Ärzte diese nicht lieferten. Der Erfolg einer Füllungstherapie hänge allerdings nicht nur vom Material, sondern auch von der Mundhygiene ab, ergänzte Straub.

Regionale Unterschiede in der Behandlung

Großflächige Zahnfüllungen ohne Zuzahlung sind nach Daten des Reports regional unterschiedlich verbreitet. 35- bis 44-Jährige Patienten aus Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bekamen deutlich häufiger eine Füllung statt einer zuzahlungspflichtigen Krone als Patienten aus Bremen, Hamburg und Berlin. Prof. Walter zufolge könnte die unterschiedliche Einkommensstruktur eine Ursache sein. Füllungen können je nach Material im Gegensatz zu Kronen und Teilkronen frei von Zuzahlungen sein.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: