MedizinDer Mann, der mehr als 200 Schlangenbisse überlebte

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Der US-Amerikaner Timothy Friede trägt eine Wasserkobra auf dem Arm.
Der US-Amerikaner Timothy Friede trägt eine Wasserkobra auf dem Arm. (Foto: Centivax/dpa)

Der Amerikaner Timothy Friede ließ sich 856 Mal das Gift der tödlichsten Schlangen der Welt verabreichen oder gleich von den Reptilien selbst beißen. Das hat ihn mindestens einmal beinahe umgebracht – und doch könnte dieser Wahnsinn eines Tages viele Menschenleben retten. Was treibt den Mann an?

Von Francesco Schneider-Eicke

„Piece of cake“, sagt Timothy Friede in einem Youtube-Video, während er eine Black-Mamba-Schlange aus einem Terrarium holt. Er packt ihren Kopf mit der rechten Hand und hält ihn an seinen linken Unterarm. Die Schlange schnappt zu, für den Bruchteil einer Sekunde vergräbt sie ihre Giftzähne im Unterarm von Friede und pumpt zwischen 100 und 400 Milligramm eines hochpotenten Neurotoxins hinein. Blut strömt aus der Bissstelle. Friede geht zurück zum Terrarium, holt eine zweite, rötlich schimmernde Schlange heraus – einen Papua-Neuguinea-Taipan – und lässt sie in den anderen Unterarm beißen. Beide gehören zu den tödlichsten Schlangen der Welt. Ein einzelner Biss enthält genug Gift, um mehrere Menschen zu töten. Normalerweise. Doch nicht für Friede. „Ich liebe es. Ich liebe es. Ich liebe es“, sagt er wenige Momente später in dem Video.

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