Die von einem chinesischen Tüftler erfundene E-Zigarette erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Auf mehr als drei Millionen schätzt der Handel die Zahl der Konsumenten. Was die Forschung über die E-Zigarette weiß.
Was ist drin in der E-Zigarette?
Die E-Zigarette verbrennt keinen Tabak, sondern verdampft eine Flüssigkeit, die in den meisten Fällen Nikotin enthält. Das verwendete Nikotin ist, wie auch in Nikotinpflastern und -kaugummis, pharmazeutisch rein.
Hauptbestandteil ist in den meisten Produkten Propylenglykol, das für den Dampfeffekt verantwortlich ist. Es ist der gleiche Stoff, der in Diskotheken oder Theatern aus der Nebelmaschine kommt. Häufig werden den elektronischen Glimmstängeln auch Aromen wie Menthol oder Vanille zugesetzt. Forscher der Universität San Diego zählten rund 7700 verschiedene Geschmacksrichtungen von Tiramisu bis Waldfrucht.
Es ist möglich, die Kartuschen selbst zu befüllen. Damit, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), haben die Konsumenten "nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zum Experimentieren" - und fügen dem Thema E-Zigarette eine weitere Unbekannte hinzu.
Wie schädlich ist der Konsum?
Mittlerweile gibt es hunderte Studien zur E-Zigarette und langsam schält sich der Eindruck heraus, dass viele der elektronischen Dampfgeräte weniger schädlich sind als die herkömmliche Zigarette. Zu diesem Ergebnis kam auch eine Übersichtstudie aus dem Juni 2014, die den aktuellen Stand der Forschung zusammenfasst.
Thomas Hartung, Toxikologe an der amerikanischen Johns Hopkins Universität schätzt, dass die Gesundheitsrisiken der E-Dampfer insgesamt etwa zehn Mal niedriger liegen als die der normalen Raucher. Denn beim Verbrennen des Tabaks gelangen mehr als 4000 verschiedene Chemikalien, davon 90 krebserregende, in den Körper. Wie viele es bei der E-Zigarette sind, ist nicht ganz klar. In einigen E-Zigaretten hat man bereits Gifte wie Nitrosamine, Diethylenglykol und Formaldehyd gefunden. Es ist zudem fraglich, welche Chemikalien beim Verdampfen der Aromastoffe entstehen. Doch insgesamt dürften E-Dampfer deutlich weniger Schadstoffe zu sich nehmen.
Weniger schädlich heißt allerdings nicht harmlos. Auch E-Zigaretten enthalten in aller Regel Nikotin - einen Suchtstoff. Lungenärzte sind zudem über das Propylenglykol besorgt. Das Verneblungsmittel kann die Atemwege reizen. Wie sich das auf lange Sicht auswirkt, weiß niemand.