Vom Fachjournal "Science" gekürt:Die größten Forschungserfolge 2013

Jedes Jahr kürt das Fachjournal "Science" der Vereinigung der US-Wissenschaftler AAAS die zehn wichtigsten wissenschaftlichen Durchbrüche. Auf Platz 1 sind diesmal Erkenntnisse zur Krebs-Immuntherapie.

Der Fortschritt bei der Krebs-Immuntherapie ist nach Einschätzung des Fachmagazins Science die wissenschaftliche Top-Entdeckung des Jahres 2013.

Die Strategie, an der seit Jahrzehnten geforscht wird, habe in diesem Jahr endlich ihr volles Potenzial gezeigt, begründen die Herausgeber ihre Entscheidung.

"Ein neues Kapitel der Krebsforschung und -behandlung hat begonnen." Bei der Krebs-Immuntherapie steht nicht der Tumor im Vordergrund, sondern das Immunsystem.

Die Methode soll Immunzellen statt eines Skalpells dazu bringen, den Krebs zu bekämpfen. Sie ist aber bisher nur an wenigen Krebsarten und noch nicht ausgiebig getestet worden.

Hinter der Immuntherapie schafften es neun weitere Entdeckungen auf die jährlich von Science veröffentlichte Liste der Breakthroughs of the Year, unter anderem die Entdeckung, dass sich das menschliche Gehirn im Schlaf selbst reinigt und repariert.

Mit Experimenten an Mäusen wiesen Forscher nach, dass das Gehirn im Schlaf Kanäle zwischen Neuronen erweitert, so dass mehr Hirnflüssigkeit durchfließen kann. Das spreche dafür, so die Wissenschaftler, dass Sanierung und Reparatur zu den wichtigsten Gründen gehört, warum Menschen schlafen.

Auch der Fortschritt an laborgezüchteten Mini-Organen sei in diesem Jahr bemerkenswert gewesen, teilten die Science-Herausgeber mit. So seien unter anderem kleine Lebern, Nieren und Gehirne erschaffen worden, die eines Tages möglicherweise weit besser zu Forschungszwecken benutzt werden könnten als Versuchstiere.

Ein Durchbruch wurde auch bei der Erforschung der unzähligen im Körper lebenden Mikroben erzielt. So könnten Darmbakterien etwa zu einer schweren Form von Mangelernährung beitragen.

US-Forschern gelang es 2013 außerde, erstmals, menschliche Klon-Embryonen herzustellen und daraus Stammzellen zu gewinnen. Sie nutzten dafür eine Methode, die auch zum Klonschaf Dolly führte, wollten aber ausdrücklich keine Klonmenschen erschaffen.

2012 hatten die Science-Herausgeber die wahrscheinliche Entdeckung des Higgs-Teilchens zum wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres gekürt.

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