Süddeutsche Zeitung

Übergewicht im Jahr 2030:Fast die Hälfte der Amerikaner wird fettleibig sein

Lesezeit: 1 min

Bis 2030 werden etwa 42 Prozent der US-Bürger einen BMI von mindestens 30 haben. Das Fett wird die Volkswirtschaft bis dahin etliche hundert Milliarden Dollar kosten.

In nicht einmal 20 Jahren soll fast die Hälfte aller Amerikaner fettleibig sein. Den bei einer Konferenz in Washington vorgestellten Daten zufolge werden im Jahr 2030 etwa 42 Prozent der US-Bürger einen Body-Mass-Index (BMI) von mindestens 30 haben. Derzeit seien es 36 Prozent.

Der Anteil der "besorgniserregend fettleibigen" Menschen - ein BMI von 40 oder mehr - werde sich mehr als verdoppeln: Derzeit seien es 4,9 Prozent, für das Jahr 2030 rechnen die Forscher mit 11 Prozent. Der Body-Mass-Index bewertet das Gewicht eines Menschen in Relation zu seiner Größe. ( Einen BMI-Rechner finden Sie hier).

Trotz der besorgniserregenden Zahlen haben die Gutachter aber auch eine gute Nachricht: Die Menschen werden zwar immer dicker, aber sie werden es langsamer. Tatsächlich hatten die Wissenschaftler vor ein paar Jahren noch mit einer deutlich höheren "Dickenquote" im Jahr 2030 gerechnet, nämlich mit 51 Prozent.

Studienleiter Eric Finkelstein von der Duke University in Durham in North Carolina zufolge ist unklar, warum diese Entwicklung etwas gebremst ist: Entweder hätten staatliche Aufklärung und verändertes Gesundheitsbewusstsein tatsächlich etwas bewirkt. Oder die Amerikaner hätten in einigen Gebieten einfach schon den Grad an Übergewicht erreicht, der kaum noch zu steigern sei.

Der Studie zufolge ist das Übergewicht auch ein gewaltiger volkswirtschaftlicher Faktor. Demnach kostet das Fett bis 2030 mehrere hundert Milliarden Dollar. Das seien in erster Linie Gesundheitskosten durch Diabetes und Herzkrankheiten.

Experten präsentierten die Studien-Ergebnisse auf der Fachtagung "Gewicht der Nation", die bis Mittwoch in Washington stattfand. Für ihre Prognose haben die Forscher Millionen Daten des sogenannten Behavioral Risk Factor Surveillance System ausgewertet. Diese Telefonumfrage unter Millionen Bürgern in allen Teilen und Gebieten der USA gilt als größte Gesundheitsumfrage der Welt. Zudem wurden Daten der einzelnen Bundesstaaten ausgewertet. Nach Angaben der Forscher hat sich gezeigt, dass die Menschen in aller Regel ihr Gewicht unterschätzen und sich gleichzeitig für größer halten als sie tatsächlich sind.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1353465
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/beu
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.