Symptome des Zappelphilipp-Syndroms:So äußert sich ADHS

Was bedeuten ADHS, ADS und HKS? Wie erkenne ich, ob mein Kind nur lebhaft oder hyperaktiv ist? Wie äußert sich ADHS bei Erwachsenen? Ein Überblick über die Symptome.

Unruhig ist fast jedes Kind einmal. Und bei den Schulaufgaben treten Kinder auch gerne mal in Bummelstreik und können sich plötzlich die einfachsten Anweisungen nicht mehr merken. Müssen Eltern sich bei diesen Verhaltensweisen Sorgen machen? Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Anzeichen von ADHS.

ADS, ADHS, Hyperkinetische Störung - Was ist was?

ADHS bezeichnet die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Ihre Kernsymptome sind Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Im Volksmund wird oft auch vom Zappelphilipp-Syndrom gesprochen.

ADS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Störung und ist eine Unterform von ADHS. Bei den Betroffenen findet man nur das Kernsymptom Unaufmerksamkeit. Unruhe und impulsives Verhalten fehlen teilweise oder ganz.

Das Hyperkinetische Syndrom (HKS) bezeichnet im Prinzip dasselbe wie ADHS. Die unterschiedlichen Bezeichnungen rühren davon her, dass Ärzte verschiedene Diagnose-Handbücher verwenden.

Woran genau erkenne ich ADHS?

Gelegentliche Unruhe hat nichts mit ADHS zu tun. Die Symptome müssen mindestens sechs Monate lang bestehen, ehe Ärzte die Diagnose stellen können. In der Regel diagnostizieren Ärzte die Störung erst ab einem Alter von sechs Jahren. Häufig zeigen sich Symptome aber schon eher. Bei der Diagnose wird daher auch nach Verhaltensauffälligkeiten im Kleinkind- und Kindergartenalter gefragt. Mögliche Hinweise sind:

ADHS-Symptome bei Kindern

Das Kind:

  • ist in seinen Aktivitäten planlos und wechselt sie sehr häufig und unvorhersehbar
  • hat kaum Ausdauer
  • lernt sehr früh oder erst sehr spät sprechen
  • zeigt in einzelnen Bereichen wie Wahrnehmung oder Motorik Schwächen
  • akzeptiert Regeln nur schlecht
  • zeigt ausgeprägte Trotzreaktionen
  • hat häufiger Unfälle
  • hat keine Freunde

Im Schulalter tritt die Störung deutlicher zutage. Folgende Anzeichen sprechen dafür:

ADHS-Symptome bei Kindern

Das Kind:

  • hat weiterhin wenig Ausdauer und lässt sich schnell ablenken
  • stört im Unterricht und hat Probleme mit den Hausaufgaben
  • hat eine schlechte Schrift und hält kaum Ordnung
  • hat schlechte Leistungen in der Schule
  • redet sehr viel oder überhastet oder macht häufig Geräusche
  • zeigt eine unangespasste Mimik, Gestik und Körpersprache
  • kann Regeln immenoch schwer akzeptieren
  • kann Enttäuschungen schlecht verkraften und neigt zu Wutanfällen
  • ist ungeschickt und hat oft Unfälle
  • wird zum Außenseiter

Einen Eindruck davon, ob Ihr Kind zu hyperaktivem Verhalten neigt oder Aufmerksamkeitsschwächen hat, können Ihnen die folgenden Tests vermitteln. Sie ersetzen keinesfalls eine gründliche Diagnose beim Arzt.

ADHS-Symptome bei Jugendlichen

Im Jugendalter äußert sich ADHS durch folgende Symptome:

Der Betroffene:

  • ist unaufmerksam
  • verweigert Leistungen ("Null-Bock-Mentalität")
  • lehnt sich auf
  • neigt zu riskantem Verhalten und Unfällen
  • neigt zu Alkohol, Drogen und ungeschütztem Geschlechtsverkehr
  • gehört oft sozialen Randgruppen an
  • kann zusätzlich unter Ängste und Depressionen leiden

ADHS-Symptome bei Erwachsenen

ADHS kann auch im Erwachsenen-Alter noch fortbestehen. Man erkennt es an folgenden Anzeichen:

Der Betroffene:

  • kann schlecht planen und bringt Aufgaben nicht zu Ende
  • schiebt Wichtiges bis zum letzten Moment auf
  • ist schusselig und vergesslich
  • neigt zum Jähzorn
  • neigt zu Alkohol und Drogen
  • zeigt riskantes Verhalten und hat häufig Unfälle
  • wechselt Arbeitsstellen und Partner häufig
  • kann zusätzlich unter Ängsten, Depressionen und Essstörungen leiden.

Wie sicher sind diese Anzeichen?

Aus diesen Verhaltensweisen lassen sich keine eindeutigen Diagnosen stellen. Wichtig ist, andere Ursachen für dieses Verhalten auszuschließen. Denn mitunter steckt hinter einem hyperaktiven oder unkonzentrierten Verhalten etwas ganz anderes: Kinder sind kognitiv überfordert, sie kommen in der Schule nicht mit und entwickeln sich zum Klassenkasper. Oder ein Kind, das permanent unkonzentriert wirkt, versteht vielleicht die Anweisungen nicht, weil es schlecht hört, eine Brille braucht oder eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hat. Eine gründliche Diagnosestellung muss all diese Punkte klären. Mehr zur Diagnose erfahren Sie hier.

Weitere Informationen erhalten Sie in unserem Ratgeber ADHS.

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