Süddeutsche Zeitung

Spuren der Gewalt:Kambodschas Diabetiker

Ein 80-jähriger Arzt versorgt zuckerkranke Menschen in Kambodscha. Es werden immer mehr und jüngere Patienten.

Ros Mom lebt mit ihrem Mann unweit der Tempelruine Angkor Wat im Dschungel. Vor einigen Monaten hatte sie kein Geld mehr, um das lebenswichtige Insulin zu bezahlen, das sie braucht.

Der 80-jährige Endokrinologe Lim Keuky versorgt in seiner Klinik Patienten mit der Zuckerkrankheit Diabetes. Die Roten Khmer ermordeten 42 Mitglieder seiner Familie, er konnte ins Ausland fliehen.

Die Roten Khmer verwandelten eine Schule in Phnom Penh in das Gefängnis und Folterzentrum "S 21". Heute ist es eine Gedenkstätte und ein Museum.

Mehr als 14 000 Menschen starben in dem Foltergefängnis. Wer die Torturen überstand, wurde auf den Killing Fields von Choeung Ek im Süden der Stadt ermordet.

In Lim Keukys Klinik kommen immer öfter junge Patienten.

In jede Patientenakte zeichnet der Arzt Lim Keuky einen Stammbaum des Erkrankten.

Vor dem ehemaligen Gefängnis ist die Hauptstadt Phnom Penh gewachsen als wäre hier nie etwas böses passiert.

In der Diabetesklinik in Siem Reap läuft man barfuß. Regelmäßig fahren die Ärzte mit einer mobilen Klinik in die umliegenden Dörfer, damit die Patienten Fahrtkosten sparen.

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Quelle:
SZ vom 01./02. Juli 2017
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