Geschlechtskrankheiten:Lust und Risiko

Sexuell übertragene Erkrankungen nehmen in den USA zu - besonders der Anstieg an neuen Syphilis-Fällen alarmiert Mediziner. In Europa sieht es kaum besser aus.

In den USA ist die Häufigkeit von Ansteckungen mit sexuell übertragbaren Krankheiten in den vergangenen Jahren zum Teil stark gestiegen. Wie die US-Seuchenschutzbehörde CDC bekannt gab, diagnostizierten Ärzte im Jahr 2014 bei 1,44 Millionen Amerikanern eine Chlamydieninfektion.

Ein Zuwachs um rund drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die höchste je gemeldete Fallzahl unter allen von der CDC erfassten Krankheiten. Zwei Drittel der Fälle betreffen Menschen unter 25. Der Anstieg hängt zum Teil mit einer besseren Erfassung zusammen, allerdings sind andere sexuell übertragbare Krankheiten ebenfalls auf dem Vormarsch. So stiegen die Gonorrhoe-Diagnosen um fünf Prozent auf 350 000 Fälle.

Bei der Syphilis verzeichneten die USA 15 Prozent mehr Behandlungen, die CDC spricht hier von einer "alarmierenden Zuwachsrate". Das Problem verschärft sich seit 15 Jahren. Im Jahr 2000 litten von 100 000 Amerikanern im Schnitt 2,1 an Syphilis. Mittlerweile hat sich diese Inzidenz mehr als verfünffacht.

Auch in Europa nehmen Sexualkrankheiten seit einigen Jahren zu, wenn auch weniger stark als in den USA. So geht das European Center for Disease Control von rund fünf Syphilis-Fällen pro 100 000 Europäern aus. Mediziner sehen den Anstieg darin begründet, dass die Risiken ungeschützten Geschlechtsverkehrs weniger stark wahrgenommen werden.

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