Sekundenkleber:Festgeklebt - und was jetzt?

Sekundenkleber: Vielleicht mit Aceton und Spatel? So versucht eine Spezialistin der technischen Löseeinheit der Polizei in Frankfurt im Oktober, eine festgeklebte Aktivistin von der Straße zu holen.

Vielleicht mit Aceton und Spatel? So versucht eine Spezialistin der technischen Löseeinheit der Polizei in Frankfurt im Oktober, eine festgeklebte Aktivistin von der Straße zu holen.

(Foto: Niklas Keller/SZ Photo)

Klimaaktivistinnen und -aktivisten verbrauchen in letzter Zeit mengenweise Sekundenkleber. Doch wie bekommt man eigentlich wieder los, was einmal klebt? Ein Ratgeber auch für Haushaltsunfälle.

Von Martina Frei

Etwa eine Tube gewöhnlicher Sekundenkleber pro Person sind laut Cécile Bessire von der Klimaschutzinitiative "Renovate Switzerland" nötig, um sich am Boden festzukleben. Sie muss es wissen: Erst Mitte Oktober haben sich Aktivisten bei der Autobahnausfahrt der A3 in Zürich festgeklebt. Zuvor hafteten sie zum Beispiel am Zürcher Utoquai, in Bern-Wankdorf, in Genf und auf dem Asphalt an der Zürcher Hardbrücke. Auch beim Autosalon in Paris kam zuletzt Sekundenkleber fürs Klima zum Einsatz: Dort pappten sich Aktivisten der Gruppe "Extinction Rebellion" an Sportwagen fest. In Berlin kleben seit Wochen immer wieder Protestierende der "Letzten Generation" auf Kreuzungen. In München hefteten sich Aktivisten von "Scientist Rebellion" und "Debt for Climate" vor die Büros des Finanzinvestors Blackrock. Und in verschiedenen Museen unter anderem in Frankfurt, Dresden, Potsdam und Berlin klebten in den vergangenen Wochen Klimaschützer an den Rahmen von Gemälden. Es ist Aufgabe der Polizei, die Menschen von den Rahmen oder von der Straße zu holen; wegen des Klebers kann das auch einmal etwas dauern. Die Stadtpolizei Zürich hat ein simples Rezept, um Aktivistinnen und Aktivisten sanft vom Teer zu lösen. "Die Polizei in Zürich benutzt dafür Sonnenblumenöl", sagt Cécile Bessire.

Zur SZ-Startseite
Thomas Nier

SZ PlusProtestaktion
:Vollzeitrebell mit Sekundenkleber

Thomas Nier ist Vater und war Filmproduzent. Jetzt klebt er sich an die Münchner Siemens-Zentrale, um auf klimaschädliche Geschäfte des Konzerns aufmerksam zu machen - immer wieder. Denn für ihn ist klar: Aktivismus, das muss er ganz machen, oder gar nicht.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: