Die Zahl der Rauschgift-Toten in Deutschland ist offenbar deutlich gestiegen. Das berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf eine interne Erhebung des Bundeskriminalamts (BKA). Im Jahr 2015 gab es demnach 1226 drogenbedingte Todesfälle und damit 18,8 Prozent mehr als im Jahr davor.
Bereits 2013 hatte das BKA in seinem offiziellen Bericht festgestellt, dass die Zahl der Drogentoten zum ersten Mal seit mehreren Jahren nicht mehr rückläufig war, sondern um sechs Prozent zugenommen hatte. Für das Jahr 2014 hatte das BKA 1032 Rauschgift-Tote in Deutschland gezählt - noch einmal drei Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Tendenz bestätigt auch die Statistik der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht. Warum die Zahl im vergangenen Jahr mit fast 20 Prozent so sprunghaft angestiegen ist, ist unklar.
Am stärksten war der Anstieg in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland, wo die Zahl der Drogentoten mehr als doppelt so hoch gewesen sein soll wie im Jahr 2014.
Zahl der Erstkonsumenten harter Drogen steigt
Neben der Zahl der Toten sei auch die Zahl der erstmals registrierten Konsumenten harter Drogen gestiegen, insgesamt um knapp vier Prozent. Vor allem der Konsum von Betäubungsmitteln wie Amphetamin, aber auch Heroin und Kokain hat laut dem Bericht stark zugenommen. Dagegen sei die Zahl der erstmals polizeilich erfassten Konsumenten der besonders gefährlichen Droge Crystal Meth zurückgegangen.
Im Jahr 2014 hatte die Zahl der Todesfälle durch den Konsum neuer psychoaktiver Stoffe beziehungsweise Designerdrogen allein oder in Verbindung mit anderen Betäubungsmitteln stark zugenommen.
Das Bundeskriminalamt veröffentlicht jedes Jahr im April das "Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität" mit Zahlen zum Konsum illegaler Drogen und den Folgen.