Psychotherapie in der DDR:Keine Therapie für Systemkritiker

Psychotherapie in der DDR: Manche Therapeuten gingen mit Ihren Patienten spazieren, um halbwegs abhörsicher Gespräche führen zu können.

Manche Therapeuten gingen mit Ihren Patienten spazieren, um halbwegs abhörsicher Gespräche führen zu können.

(Foto: Christian Endt/Christian Endt, Fotografie & Lic)

Damit die Stasi nicht lauschen konnte, gingen manche Psychotherapeuten in der DDR mit ihren Patienten spazieren. Andere weigerten sich, Regimekritiker zu behandeln. Über einen zerrissenen Berufsstand.

Von Jana Hauschild

Ein Staat, der versucht, alles zu kontrollieren, und Behandlungszimmer, in denen Hilfesuchende ihre innersten Gedanken und Gefühle offenbaren sollen - wie kann das zusammengehen? Wie sicher konnten sich Menschen fühlen, die in der DDR eine Psychotherapie antraten? Welche Rolle hatten die Therapeuten inne? Mit solchen Fragen beschäftigt sich ein Forschungsteam der Universität Jena. In dem Projekt "Seelenarbeit im Sozialismus" sammeln Forschende aus Psychologie und Soziologie unter anderem Schriften aus dem damaligen Staat und führen mehrstündige Interviews mit Psychotherapeutinnen und -therapeuten, die in der DDR tätig waren. Die Studie läuft noch, ein Tagungsband und mehrere Forschungsberichte geben aber bereits Einblicke - und zeichnen ein sehr vielschichtiges Bild des Berufsstands.

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