Porträt:Hautnah an der Seuche

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Jeremy Farrar arbeitete 18 Jahre lang in einer Klinik für Tropenkrankheiten in Vietnam und leitete anschließend zehn Jahre lang den britischen Wellcome Trust, der medizinische Forschung fördert. (Foto: Wellcome Images)

Sars, Schweinegrippe, Covid - Jeremy Farrar hat etliche Ausbrüche von Infektionskrankheiten miterlebt. Nun wird er Chefwissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation.

Von Berit Uhlmann

Mitte Februar 2020 sitzt Jeremy Farrar im Hotel Bayerischer Hof in München; die Sicherheitskonferenz wird bald beginnen. Der Wissenschaftler trinkt Kaffee und beantwortet Fragen, während in seiner Hemdtasche unablässig das Handy vibriert. Im Nachhinein wird man sich fragen, ob dies vielleicht das "Burner-Phone" war, das er in seinem 17 Monate später erschienenen Buch "Spike" beschreibt. Jenes Wegwerfhandy, das Telefonaten mit Wissenschaftlern vorbehalten war, die wie ihn Anfang 2020 der Verdacht umtrieb, dass das neue Virus womöglich aus einem Labor stammen könnte. Die in dieser unübersichtlichen Lage selbst Bioterrorismus als Ursache für die rasant wachsende Zahl von Infizierten nicht ausschlossen.

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