Pollensaison 2014:Wann der Heuschnupfen quält

Eine blühende Birke

Die Birken verbreiten ihre Pollen in diesem Jahr schon früh.

(Foto: lkn)

In den kommenden Tagen beginnt die Pollensaison der Birke, kurz darauf werden erste Gräser Allergiker plagen. Erstmals haben Wissenschaftler eine genaue Prognose für die Heuschnupfen-Saison in Deutschland vorgelegt.

Die Haselnusspollen haben gerade ihren Flug eingestellt, der Pollenflug der Erlen ist in vollem Gange und schon bald dürften im Süden Deutschlands die ersten Birken Allergikern zusetzen. Die Birken beginnen in diesem Jahr früh zu blühen, wie die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst mitteilt, die nun erstmals eine genaue Vorhersage zum Pollenflug abgegeben hat. Demnach müssen Allergiker mit folgenden Terminen rechnen:

Birke

Süden: 15.3. bis 30.5

Norden: 20.3.bis 15.6.

Gräser

Süden: 15.4. bis 15.9.

Norden: 20.4. bis 20.9.

Beifuß

Süden: 15.7. bis 15.9.

Norden: 15.7. bis 20.9.

Ambrosia

Süden: 20.7. bis 20.9.

Norden: 10.8. bis 20.9.

Insgesamt sind die Aussichten für Pollenallergiker recht trüb. Die von der Stiftung mit Sitz an der Berliner Charité erhobenen Daten zeigen, dass in Deutschland vor allem die Pollen von Haselnuss, Erle und Birke im Schnitt nicht nur früher, sondern auch in größeren Mengen fliegen - allerdings mit großen Schwankungen von Jahr zu Jahr. Eine wichtige Ursache dafür dürfte der Klimawandel sein.

Interaktiver Kalender
Pollenflug in Deutschland
Allergien - Haselnuss-Pollen

Welche Pollen fliegen gerade in meinem Ort? Der interaktive Pollenflugkalender gibt Ihnen Auskunft. Klicken Sie hier - und suchen Sie dann über die Karte oder das Suchfeld links oben nach dem Ort, der Sie interessiert.

Ambrosia breitet sich weiter aus

Hinzu kommt die relativ neue hochallergene Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), die sich in Europa rasch ausbreitet - und das offenbar noch schneller als ursprünglich gedacht, wie vor kurzem eine Studie deutscher Wissenschaftler ergab. Der Klimawandel und die Tatsache, dass die aus Amerika stammende Pflanze in Europa keine natürlichen Feinde hat, stärken das Kraut offenbar. Die europäischen Samen seien nicht nur deutlich größer als die der amerikanischen Pflanzen, auch ihre Keimrate sei mit 92 Prozent fast doppelt so hoch, berichten Wissenschaftler des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) und der Goethe-Universität Frankfurt. Europäische Jungpflanzen vertragen außerdem mehr Frost.

Während die Ambrosie - auch Beifußblättriges Traubenkraut oder Ambrosia genannt - in Deutschland noch vergleichsweise selten vorkommt, ist sie im Südosten Europas schon fester Bestandteil der Vegetation. Allerdings dürfte sie ihr Verbreitungsgebiet in den kommenden Jahren stark ausdehnen. Wie, haben die Forscher in untenstehender Karte prognostiziert: Sie sehen zunächst die für heute angenommene Verbreitung. Wenn Sie den Schieber über das Bild bewegen, erhalten Sie die Prognose für 2080.

Ob Pollenallergien weiter zunehmen werden, ist unklar. Aktuelle Daten sprechen dafür, dass die Erkrankungszahlen stagnieren. Derzeit leiden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts etwa 15 Prozent aller Erwachsenen am Heuschnupfen. Am häufigsten tritt er in der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren auf.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: