Süddeutsche Zeitung

SZ-Podcast "Auf den Punkt":Cytotec - die gefährliche Pille

Ärzte nutzen die umstrittene Tablette Cytotec in der Geburtshilfe. Doch die deutsche Überwachungsbehörde erfasst die schweren Nebenwirkungen nur selten.

Von Katrin Langhans und Lars Langenau

Das Medikament Cytotec wird in vielen deutschen Kreißsälen dazu verwendet, Wehen einzuleiten. Dabei ist das Mittel längst nicht mehr zugelassen. Laut einer gemeinsamen Recherche von BR und SZ sind nach der Einnahme des Medikaments Mütter gestorben und Kinder schwer behindert geboren.

Dieses Mittel hat nie Zulassungsstudien zu diesem Zweck durchlaufen, sagt Katrin Langhans vom investigativem Team der SZ. Trotzdem werde es zur Einleitung von Geburten benutzt. Das extrem starke Medikament sei sehr günstig, Alternativen viel teurer, wohl auch deshalb komme es noch immer zum Einsatz in der chronisch unterfinanzierten Geburtshilfe. Obwohl es zu Todesfällen und Behinderungen gekommen ist, wisse die Überwachungsbehörde in Deutschland von all den Fällen, Klagen und Urteilen nichts.

Falls Sie sich selbst betroffen fühlen, können Sie Ihren Fall beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unter www.nebenwirkungen.pei.de melden.

Weitere Nachrichten: CDU-MdB Wanderwitz soll neuer Ostbeauftragter werden, Sudans Ex-Präsident Omar al-Baschir soll ausgeliefert werden.

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Trotz der im Text beschriebenen Risiken verteidigen Fachverbände und Geburtskliniken die Verwendung von Cytotec. Warum, lesen Sie hier:

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