Es war ein Anruf, der sein Leben verändern sollte. Damals, im Jahr 1998, meldete sich der Farmer Wilbur Tennant aus Parkersburg, West Virginia, bei Robert Bilott. Der Rechtsanwalt, der als Experte für Umweltgesetzgebung bis dahin meistens Chemieunternehmen vertreten hatte, hörte sich Tennants Geschichte an: von verendeten Kälbern, missgebildeten Rindern und toten Wildtieren, denen das Blut aus der Nase lief. Die Probleme, sagte der Farmer, hätten begonnen, als der Industriekonzern DuPont auf einem nahen Stück Land eine Deponie einrichtete. Bilott nahm den Fall an - und deckte auf, dass der Chemieriese Perfluoroctansäure (PFOA) nicht nur in den Ohio River leitete, sondern auch in seiner nicht abgedichteten Deponie entsorgte. Aus einem Flüsschen, das durch dieses Gelände lief, bezog auch Tennant das Wasser für seine Tiere.
Chemikalien - Forever Pollution Project:"PFAS sind eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit weltweit"
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Wirkt idyllisch, ist aber von Ewigkeitschemikalien verseucht: Fische aus dem Walden Pond in Massachusetts sind laut Behörden nicht mehr verzehrbar.
(Foto: David Underwood/UIG/imago images)Sie stecken in Pfannen, Jacken, Batterien: Giftige PFAS-Chemikalien sollen in der EU illegal werden. Für ein Verbot in den USA kämpft seit 24 Jahren der Anwalt Robert Bilott. Ein Gespräch über die Methoden der Lobbyisten und Chancen für die Industrie.
Interview von Catharina Felke
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