Wer zu dick ist, ist undiszipliniert und faul - so lautet das gängige Vorurteil gegenüber Menschen mit Übergewicht und Adipositas. Und obwohl inzwischen mehr als die Hälfte der Deutschen zu dieser Gruppe zählt, hält es sich hartnäckig. In seinem Bestseller "The Hungry Brain" zeigt der amerikanische Neurobiologe Stephan Guyenet, wie sehr die Willenskraft überschätzt wird und welch große Rolle die Gene und das Unterbewusstsein spielen. Als das Buch 2017 erschien, war eine Veränderung des Lebensstils dennoch auch von ihm die empfohlene Methode, um an Gewicht zu verlieren. Doch nun sind neue Medikamente auf dem Markt, die Übergewicht dort bekämpfen, wo es nach Guyenets Meinung entsteht: im Gehirn.
Gesundheit:"Gehirne von Menschen mit Übergewicht funktionieren anders"
Warum wird ein Mensch dick, ein anderer nicht? Neurobiologe Stephan Guyenet über die Bedeutung des Unterbewussten, die Rolle der Gene und die Hoffnung auf die Abnehmspritze.
Interview von Barbara Vorsamer
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