Nach dem Tod zweier Menschen durch das Nipahvirus sind im südindischen Bundesstaat Kerala Schulen und Büros geschlossen worden, für eine Woche wurde Online-Unterricht angeordnet. Am Freitag waren laut Behördenangaben vier weitere Infektionen mit dem Erreger bestätigt worden. Fünf Kontaktpersonen von Infizierten zeigten Symptome. In dem Distrikt gab es unter anderem 2018 einen größeren Nipah-Ausbruch, bei dem 21 Menschen starben. Bei früheren Ausbrüchen starben zwischen 40 und 70 Prozent der Infizierten. Eine Nipah-Infektion kann aber, je nach Virusstamm, selten auch symptomlos verlaufen. Häufig bemerken Infizierte zunächst grippeähnliche Symptome, die sich in den schlimmsten Fällen zu einer tödlichen Gehirnentzündung entwickeln. Die Virologin Beatriz Escudero Pérez arbeitet am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg mit verschiedenen gefährlichen Krankheitserregern - auch Nipah - im Hochsicherheitslabor. Im Gespräch mit der SZ mahnt sie zu Vorsicht, das Virus habe das Potenzial, eine Pandemie zu starten.
Nipahvirus in Indien:"Bis jetzt ist der Ausbruch vermutlich lokal begrenzt"
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Nicht so infektiös wie Corona, aber tödlicher: Die Virologin Beatriz Escudero Pérez erklärt, warum das Nipahvirus so gefährlich ist.
Interview von Hanno Charisius
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