Neumünster (dpa/lno) - Die Unternehmen Lindenpartner und FleeceforEurope wollen von Anfang Herbst an in Deutschland monatlich 50 Millionen Masken der Schutzklassen FFP1 bis FFP3 ausschließlich für den europäischen Markt fertigen. Sie stellten ihre Pläne am Freitag in Neumünster vor. Demnach haben beide Unternehmen am gleichen Tag vom Neumünsteraner Textilmaschinen- und Anlagenbauer Oerlikon Nonwoven eine Produktionsanlage für Filtervlies gekauft. Ziel sei es, Europa in Sachen Mundschutz unabhängig zu machen.
FleeceforEurope konzentriere sich auf die Produktion des Filtervliesstoffs in Baden-Württemberg, Lindenpartner fertige Schutzmasken von der OP-Maske bis hin zum Mundschutz der Klasse FFP3 an mehreren Orten in Deutschland. Für die Masken- und Vliesproduktion würden 100 Arbeitsplätze geschaffen. In Neumünster solle eine Testanlage monatlich eine Million Masken herstellen, sagte ein Sprecher.
Um schon in den kommenden sechs Wochen Mundschutzmasken für den europäischen Gesundheitssektor produzieren zu können, habe sich der Maskenproduzent Lindenpartner vorab eigene Vliese gesichert. „Die Politik hat ja bereits öfter erklärt, dass wir eine eigene Maskenproduktion in Deutschland benötigen“, erklärte Vorstandschef Philipp Heymann. „Allein schon die Wildwest-Methoden bei der Masken-Beschaffung und die oft unzureichende Qualität sind ein klares Gesundheitsrisiko für hiesige Patienten und das Krankenhauspersonal.“
Zur Bekämpfung der Corona-Pandemie will Lindenpartner in den nächsten vier Wochen zudem in Deutschland 100 Selbstbedienungsautomaten mit Mundschutzmasken auf öffentlich zugänglichen Plätzen aufstellen, zum Beispiel in Einkaufszentren und an Flughäfen.