Als vermeintliche Wundermittel gegen Mücken wurde schon viel Unsinn auf dem Markt geworfen. Stiftung Warentest zufolge dürfen sich nun auch Mückenarmbänder in die Gruppe der wirkungslosen Utensilien einreihen. Die Hersteller versprechen, dass die Kunststoffbändchen die Insekten durch ätherische Öle vertreiben könnten. Doch als die Prüfer der Stiftung ihre derart bewehrten Arme den Mücken im Labor darboten, wurden sie innerhalb von 29 Sekunden drei Mal gestochen. Und das war noch der längste Schutz.
Zugleich notierten die Tester nicht nur Stiche selbst in unmittelbarer Umgebung des Armschmucks, sondern bei zwei von sechs Modellen auch einen unangenehmen Geruch.
Verwunderlich ist die ausbleibende Wirkung nicht: Schon Duftkerzen und Cremes mit ätherischen Ölen war in verschiedenen Studien allenfalls bescheidener Erfolg beschieden. Auch bei den Cremes und Sprays, die Stiftung Warentest untersuchte, boten Präparate mit ätherischen Ölen keinen überzeugenden Schutz.
Insgesamt war die Bilanz der Antimückenmittel nur mäßig: Lediglich vier von 21 Mitteln erhielten das Urteil "gut". "Einige Mittel haben eine derartig geringe Wirkung, dass es schon ärgerlich ist", sagt Untersuchungsleiter Hans-Peter-Brix.

Mückenschutzsprays im Test:Juckt mich nicht
Welche Mückenschutzsprays wirklich wirken und der Haut nicht schaden? Eine Dermatologin hat zehn Produkte für uns getestet.
Am zuverlässigsten schützen Produkte mit der Chemikalie DEET (Diethyltoluamid). Der Wirkstoff wurde in den 1940er Jahren von der US-Armee entwickelt. Ist er in einer Konzentration von mindestens 30 Prozent enthalten, kann er sowohl die harmlosen einheimischen, wie auch die gefährlicheren Malaria- und Gelbfiebermücken bis zu acht Stunden abhalten, bestätigte auch Stiftung Warentest.
Allerdings kann DEET die Schleimhäute reizen, etwa wenn es beim Auftragen zu nahe an die Augen gerät. Besser verträglich ist der neuere Wirkstoff Icaridin. Da seine Schutzwirkung fast so gut ist wie die von DEET, kürten die Prüfer eines der Icaridin-Präparate zum Testsieger.
Grund zum Ärgern bot bei einigen Produkten die Handhabung. Manche Sprays sprühten den Großteil des Mittels in die Umgebung. Bei einigen Präparaten fehlte eine Dosierungsanleitung. In einem Fall dagegen empfahl der Hersteller eine unsinnig große Dosis: Wer sich an die Anleitung hält, zieht eine Spur von Cremetropfen hinter sich her.