Nun ist auch in Deutschland die erste Infektion mit der neuen Mpox-Variante nachgewiesen worden. Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge steckte sich eine nicht näher charakterisierte Person im Ausland mit dem Virus an, das die früher auch Affenpocken genannte Erkrankung auslöst. Das RKI gehe weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung in Deutschland aus, beobachte die Situation aber sehr genau und passe seine Empfehlungen bei Bedarf an, hieß es auf den Seiten des Instituts.
Es handelt sich bei dem Virustyp um die sogenannte Klade Ib, die aktuell in Teilen Afrikas um sich greift. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief deshalb im August den internationalen Gesundheitsnotfall aus. Die Klade geht Berichten zufolge mit schwereren Erkrankungen und mehr Todesfällen einher als die Viren der Klade II, die vor zwei Jahren einen großen weltweiten Ausbruch auslösten, von dem auch Deutschland betroffen war.
Die Einschleppung des Virustyps kommt für Experten nicht überraschend. Schon im August meldete Schweden den ersten Fall einer Klade-Ib-Infektion. Schon damals gingen Fachleute, etwa von der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC, davon aus, dass man in der EU mit hoher Wahrscheinlichkeit noch weitere eingeschleppte Fälle sehen werde. Die Gefahr für die breite Bevölkerung in der EU schätzt die Behörde jedoch weiterhin als insgesamt niedrig ein. Für Reisende in betroffene Gebiete sei die Infektionsgefahr moderat.
Die Impfung wird nur im Gefahrenfall empfohlen
Symptome der Mpox-Erkrankung sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie blasenförmige Hautausschläge, die besonders häufig Gesicht, Hand- und Fußflächen sowie die Genitalregion überziehen.
Schutz kann ein Impfstoff geben, allerdings sind die weltweiten Bestände knapp. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung derzeit nur Menschen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit engen Kontakt zu dem Virus hatten. Dazu gehören Angehörige eines Erkrankten und Beschäftigte in Gesundheitseinrichtungen oder Laboren.
Mit Viren der Klade I steckten sich Menschen lange Zeit fast ausschließlich bei Wildtieren an. Mittlerweile aber hat ein Teil der zu diesem Typ gehörenden Erreger die Fähigkeit erworben, sich anhaltend von Mensch zu Mensch zu verbreiten. Diese neuen Abkömmlinge werden nun unter dem Namen Klade Ib zusammengefasst. Ihre Übertragung erfolgt in erster Linie durch enge Körperkontakte, wie sie beim Sex oder innerhalb von Haushalten vorkommen können.
Seit Anfang 2024 zählte die WHO weltweit 8500 bestätigte Mpox-Infektionen und 33 Todesfälle – wobei der jeweilige Virustyp nicht klar ist. Die tatsächliche Zahl könnte höher sein, da längst nicht alle Fälle erfasst werden. Bisher sind 18 Länder betroffen, am stärksten die Demokratische Republik Kongo.