Das Erwachen - ein Albtraum. Die Nase läuft, die Augen jucken und tränen, das Atmen fällt schwer. Schlimmer ist nur die Erkenntnis, was hinter diesen Beschwerden steckt: Hausstaubmilben, genauer gesagt deren Kot, von dem es in einem Bett nur so wimmeln kann.
Eine Hausstaubmilbe produziert etwa 20 Kotkügelchen am Tag. Im Laufe ihres zwei- bis viermonatigen Lebens summiert sich das auf über das 200-fache ihres Körpergewichts. Ein Gramm Staub enthält rund 1000 Milben und 250.000 solcher Kügelchen. "Etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung reagieren allergisch auf diesen Kot", sagt Bettina Hauswald, Hals-Nasen-Ohrenärztin und Allergologin am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden.
Die 0,1 bis 0,5 Millimeter großen Spinnentiere zieht es besonders in die Matratzen, denn sie lieben Wärme und Feuchtigkeit. Daran fehlt es nicht in menschlichen Betten, denn jeder Schläfer sondert pro Nacht etwa einen Liter Schweiß ab. Obendrein liefert er den Milben noch Nahrung in Form von Hautschuppen. So sorgt er für ideale Lebensbedingungen der Tierchen in den Betten.
Aber auch Polstermöbel, Kuscheltiere, verstaubte Bücher und Teppiche beherbergen die Krabbler zu Zehntausenden. Die Beschwerden treten das ganze Jahr über auf, besonders schlimm werden sie jedoch in der kühlen Jahreszeit. "Von Mai bis Oktober ist die Hauptfortpflanzungszeit. Vor den Wintermonaten hat sich demzufolge die größte Menge an Kot angesammelt, die dann durchs Heizen in die Luft gewirbelt wird", sagt Hauswald.
Laufende Nase, tränende Augen, Husten, Atembeschwerden, mitunter auch Hautausschläge oder -jucken sind die Folge. Bei starker Ausprägung können auch die tieferen Atemwege betroffen sein. Symptome können in diesem Fall nach körperlicher Anstrengung, zum Beispiel beim Sport oder Treppensteigen auftreten.