Mers:Virus ohne Grenzen

Bei einem Patienten in Thailand ist das Mers-Virus diagnostiziert worden. Die WHO empfiehlt bessere medizinische Überwachung.

Von Hanno Charisius

Ein Reisender aus dem Oman hat das Mers-Virus nach Thailand eingeschleppt. Das bestätigte das Gesundheitsministerium des Landes am Sonntag. Wie sich der 71-Jährige in seinem Heimatland mit dem Erreger infiziert hat, ist bislang noch ungeklärt. Die Behörden bemühen sich, alle Personen, mit denen der Mann auf seiner Reise nach Bangkok Kontakt gehabt haben könnte, aufzuspüren. Durch dieses sogenannte Contact-Tracing und die medizinische Überwachung der Kontaktpersonen, versucht man, eine Ausbreitung der Infektionskrankheit zu verhindern. Das Virus kann schwere Infektionen der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen.

Für Thailand ist es der zweite Mers-Fall in sieben Monaten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte ihre Mitgliedsstaaten und insbesondere Länder im südostasiatischen Raum vor der weiter bestehenden Gefahr einer Verschleppung des Mers-Erregers. Alle Länder sollten die gesundheitliche Überwachung verbessern. Frühzeitige Diagnose und Infektionsvermeidung seien notwendige Maßnahmen, sagte WHO-Regional-Direktor Poonam Khetrapal Singh. Insbesondere Krankenhäuser müssten in der Lage sein, Infizierte schnell zu erkennen und die Ausbreitung einzudämmen. Im vergangenen Jahr hatte ein einzelner Mers-Kranker in Korea direkt und indirekt über weitere Infizierte mindestens 186 Personen angesteckt, 36 starben an den Folgen.

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