Medizin:Streik an Uni-Klinik führt zu Verzögerung bei Obduktionen

„Warnstreik“ steht auf einem Transparent. (Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Gießen (dpa/lhe) - Der Streik am Uniklinikum Gießen-Marburg (UKGM) in diesem Frühjahr hat zu einer Verzögerung bei den Obduktionen geführt. Es bestehe in der Gießener Rechtsmedizin „ein erheblicher Rückstau“, teilte das UKGM am Mittwoch mit. Es habe Mitte Mai Wartezeiten von drei bis vier Wochen gegeben, es hätten noch 16 Obduktionen nachgeholt werden müssen. Der derzeitige Stand könne nicht mitgeteilt werden. Zuvor hatten mehrere Medien von der Verzögerung berichtet. Fast alle Obduktionen in der Gießener Rechtsmedizin erfolgen im Auftrag der Staatsanwaltschaften Gießen, Marburg und Limburg mit den Außenstellen Wetzlar und Fulda.

Zur Durchsetzung ihrer Forderungen hatten die nicht-ärztlichen Beschäftigten des Klinikums von Ende März bis Mitte April mehr als zwei Wochen lang gestreikt. Daran hatten sich der Mitteilung zufolge auch Präparatoren beteiligt, so dass mit Ausnahme von sehr dringenden Fällen nicht obduziert werden konnte.

Schließlich hatten sich die Gewerkschaft Verdi und die Klinikleitung auf den nach Verdi-Angaben bundesweit ersten Entlastungstarifvertrag in einem privaten Krankenhaus geeinigt. Er beinhaltet unter anderem schichtgenaue Personalvorgaben für Stationen und Funktionsbereiche. Das auf zwei Standorte verteilte Uni-Klinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum AG übernommen worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios aufgekauft wurde. Das Land Hessen hält die restlichen fünf Prozent. Insgesamt arbeiten rund 9600 Menschen an dem Klinikum.

© dpa-infocom, dpa:230524-99-813022/2

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