Medizin„Wir neigen zur Übertherapie am Lebensende“

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Ein Klinikpatient mit Beatmungsschläuchen – in Deutschland kein seltener Anblick.
Ein Klinikpatient mit Beatmungsschläuchen – in Deutschland kein seltener Anblick. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Mehr als jeder zehnte Mensch stirbt in Deutschland an der Beatmungsmaschine – viel mehr als im internationalen Vergleich. Der Tod ist steril und anonym geworden, beklagt der Intensivmediziner Christian Karagiannidis im Interview.

Interview von Werner Bartens

Es ist ein Weckruf. Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis von der Lungenklinik Köln-Merheim und der Universität Witten/Herdecke warnt: Wir beatmen zu viele Menschen, bei denen es keine realistische Aussicht auf eine Rückkehr in das Leben gibt. In Deutschland stirbt jeder Zehnte beatmet auf der Intensivstation – viel mehr als in den meisten industrialisierten Ländern. Im Fachmagazin The Lancet Regional Health – Europe hat ein Team um Karagiannidis die Daten von mehr als einer Million Patientinnen und Patienten ausgewertet, die in den vier Jahren von 2019 bis 2022 in Deutschland beatmet wurden. Was in hiesigen Kliniken falsch läuft, warum Beatmung lukrativ ist, und weshalb der Tod noch immer ein Tabu ist, erklärt Karagiannidis im Gespräch.

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