Medizin:Feinstaub erhöht möglicherweise das Risiko einer Frühgeburt

Feinstaubmessstation 'Am Neckartor'

Mit einer Messstation werden die Feinstaubwerte ermittelt.

(Foto: Lino Mirgeler/dpa)

Eine hohe Belastung mit den Schadstoffen könnte etwa drei Millionen verfrühte Geburten im Jahr 2010 erklären. Besonders deutlich wird das in Asien.

Eine erhöhte Feinstaubbelastung steigert womöglich das Risiko einer Frühgeburt. Forscher um Christopher Malley von der Universität York haben die Häufigkeit von Frühgeburten und die Feinstaubwerte in 183 Ländern verglichen (Environment International): Demnach könnten Belastungen oberhalb des WHO-Grenzwerts von zehn Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter etwa 2,7 Millionen verfrühte Geburten im Jahr 2010 erklären, rund 18 Prozent aller Frühgeburten.

Geht man davon aus, dass selbst niedrigere Werte von 4,3 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter und mehr problematisch sind, könnten sich sogar knapp 3,4 Millionen verfrühte Geburten auf Feinstaub zurückführen lassen.

Etwa 75 Prozent der Frühgeburten aufgrund von Feinstaub entfielen auf Süd- und Südostasien. So waren es allein in Indien etwa eine Million Kinder, in China knapp 500 000. Auch in manchen Regionen Afrikas sind Feinstaubbelastung und Frühgeburten-Anteil hoch.

Als Frühgeburt gilt eine Geburt vor Ende der 37. Schwangerschaftswoche. In Deutschland kommen jährlich etwa 60 000 Babys vorzeitig zur Welt. Weltweit sterben jährlich mehr als eine Million Kinder an den Folgen einer verfrühten Geburt.

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