Süddeutsche Zeitung

Medikamentenprüfung:Die meisten neuen Mittel sind nicht besser als die alten

In neue Arzneimittel setzen Patienten, Ärzte und Hersteller große Hoffnungen. Doch nur bei jedem fünften Präparat werden sie auch erfüllt.

Nur knapp jedes fünfte neue Arzneimittel ist laut offizieller Prüfung den bereits vorhandenen Mitteln deutlich überlegen. Von 70 Präparaten stellten die Prüfer nur bei 14 einen beträchtlichen Zusatznutzen fest. Das geht aus einer Bilanz des zuständigen höchsten Gremiums im Gesundheitswesen hervor, des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).

Bei 23 Medikamenten sahen die Prüfer einen geringen Mehrwert. Gar keinen Zusatznutzen erkannten sie bei 27 Mitteln. In sechs Fällen war der Mehrwert nicht klar bestimmbar.

Somit helfen insgesamt knapp zwei von drei neuen Präparaten den Patienten mehr als die gängigen Mittel, auch wenn der Zusatznutzen in den meisten Fällen bescheiden bleibt. Es handelt sich unter anderem um Medikamente gegen Diabetes, Bluthochdruck oder Krebs.

Die Prüfungen erfolgten nach Vorgabe der schwarz-gelben Arzneireform AMNOG aus dem Jahr 2011. Sie dienen als Basis für die Preisverhandlungen zwischen Herstellern und Krankenkassen. Ziel ist, dass nur noch jene Arzneimittel mehr kosten dürfen, die wirklich mehr bringen.

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dpa/beu
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