Um rund 60 Prozent sind die jährlichen Todesfälle aufgrund von Malaria seit dem Jahr 2000 zurückgegangen. Insgesamt hätten Maßnahmen wie Insektenschutznetze und Behandlungen mit Medikamenten 6,2 Millionen Menschenleben in den letzten 15 Jahren gerettet, berichten die Organisationen WHO und Unicef. Vor allem Kinder seien heute besser vor der Infektionskrankheit geschützt. Damit sei das Millenniumsziel der internationalen Gemeinschaft, Malaria einzudämmen, erreicht worden.
Die Zahl der Neuerkrankungen an Malaria sank innerhalb von 15 Jahren deutlich, erklärte die WHO. So erkrankten im Jahr 2000 noch 262 Millionen Menschen an Malaria, für 2015 werden 214 Millionen Neuinfizierte erwartet. Von ihnen könnten etwa 438 000 an der Krankheit sterben.
Rückgang dank behandelter Netze
Da die Anopheles-Mücken, welche die Infektionskrankheit übertragen, vor allem in tropischen und subtropischen Regionen heimisch sind, tragen sehr wenige Länder die Hauptlast von Malaria. In 15 Staaten, die meisten davon südlich der Sahara, treten vier von fünf weltweiten Malariafällen auf. "Malaria tötet hauptsächlich junge Kinder, vor allem aus den ärmsten und abgelegensten Gebieten", sagte der Unicef-Direktor Anthony Lake angesichts der neuen Zahlen. Unter Kindern im Alter von unter fünf Jahren seien die Todesfälle aber seit 2000 um insgesamt 65 Prozent zurückgegangen. Zudem gelang es weltweit 13 Ländern, die Krankheit auf ihrem Territorium zu eliminieren, sechs weitere Staaten zählten 2014 jeweils weniger als zehn Fälle.
Für diesen Erfolg machen Experten vor allem die bessere Verfügbarkeit von mit Insektiziden behandelten Schutznetzen verantwortlich. Diese Maßnahmen seien für zwei Drittel des Rückgangs verantwortlich, erklärte ein internationales Wissenschaftlerteam im Fachmagazin Nature. Medikamentöse Behandlungen machten rund 20 Prozent des Rückgangs klinischer Malariafälle aus, der Einsatz von Insektiziden in Häusern etwa 13 Prozent. Die Forscher des "Malaria Atlas Projects" werteten Gesundheitsdaten von mehr als 30 000 Orten in Afrika südlich der Sahara aus. Anhand von Computermodellen bestimmten sie, welchen Einfluss verschiedene Strategien auf die Verbreitung des Erregers hatten. Insgesamt hätten die drei Maßnahmen rund 660 Millionen klinische Malariafälle seit 2000 verhindert.