Lebensmittelhygiene:Ehec-Erkrankungswelle fodert ein Todesopfer

dpa-Story: Fünf Jahre nach dem Ehec-Ausbruch

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Ehec-Bakterien, einer gefährlichen Variante des harmlosen Darmbewohners Escherichia coli.

(Foto: dpa)

120 Menschen sind quer durch die USA an Infektionen mit dem giftbildenden Darmkeim erkrankt. Die Hälfte musste im Krankenhaus behandelt werden.

120 Menschen haben sich in den USA mit Ehec-Erregern infiziert. Fast die Hälfte von ihnen musste im Krankenhaus behandelt werden. Ein Erkrankter starb bislang an der Infektion. Nach Angaben der Seuchenschutzbehörde CDC sind mittlerweile aus jedem zweiten Bundesstaat Fälle gemeldet worden. Quelle der Infektionen ist nach bisherigen Erkenntnissen Römersalat aus der Region Yuma im Bundesstaat Arizona.

Ehec ist die Abkürzung für Bakterien mit dem Namen enterohämorrhagische Escherichia coli. Sie können Giftstoffe bilden, die wichtige Zellen im Darm zerstören. Die meisten Infektionen machen sich durch Durchfall bemerkbar. Etwa zehn bis zwanzig Prozent aller Erkrankten erleiden blutige Durchfälle und starke, krampfartige Bauchschmerzen. In fünf bis zehn Prozent der Fälle tritt Nierenversagen auf, das zum Tod führen kann. Im Frühjahr 2011 hatte die größte deutsche Ehec-Epidemie 53 Menschen das Leben gekostet. Auslöser waren kontaminierte Sprossen.

Ehec-Bakterien siedeln im Darm von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen, Ziegen oder Rehen. In den menschlichen Organismus gelangen sie über mit Tierkot verunreinigtes Gemüse, Rohmilch oder nicht richtig durchgegartes Fleisch. Auch beim Streicheln von Tieren oder Baden in kontaminierten Gewässern kann man sich anstecken. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind ebenfalls möglich. Deshalb sollten Erkrankte auf strikte Handhygiene achten.

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