Krebsvorsorge:Kommission rät zu HPV-Impfung

Auch nach einer Prüfung empfiehlt die Ständige Impfkommission weiterhin die umstrittene HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Doch Fragen bleiben.

C. Berndt

Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut (Stiko) hat ihre Empfehlung zur Impfung gegen die für Gebärmutterhalskrebs verantwortlichen Humanen Papillomviren (HPV) erneuert. Die Impfung wirke gegen zwei HPV-Typen, die die Ursache von 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs seien.

Krebsvorsorge: Umstrittene Vorsorge: Impfung gegen Humane papillomviren.

Umstrittene Vorsorge: Impfung gegen Humane papillomviren.

(Foto: Foto: AP)

Es sei sinnvoll, alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren zu impfen, um das Risiko von Gebärmutterhalskrebs zu senken, so die Stiko in ihrem aktuellen Epidemiologischen Bulletin: "Wenn der Impfzeitpunkt vor dem Start eines sexuell aktiven Lebens verpasst wurde, sinkt der Nutzen der Impfung erheblich."

Die Impfkommission betont aber auch, dass wichtige Fragen derzeit noch offen sind. Die Neubewertung war mit Spannung erwartet worden, nachdem es in den vergangenen Monaten Kritik an der Arbeit der Stiko gegeben hatte.

"Die Stiko hat jetzt eine ernsthafte Bewertung der vorhandenen Studien vorgenommen", sagte der Public-Health-Experte Ansgar Gerhardus von der Universität Bielefeld, der im November 2008 gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern den Nutzen der Impfung kritisch unter die Lupe genommen hatte.

"Gegenüber der ersten Bewertung sind die groben Fehler entfernt worden. Aber die eigentliche Frage, wie groß der Nutzen für die Frauen und Mädchen wirklich ist, bleibt weiterhin ungeklärt." bern

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