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Krankheiten - Hamburg:Erster Corona-Fall in Hamburger Vollzug

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Hamburg (dpa/lno) - In der Justizvollzugsanstalt Glasmoor in Norderstedt ist die erste Coronavirus-Infektion im Hamburger Vollzug aufgetreten. "Der etwa 30 Jahre alte Gefangene befindet sich in seinem Haftraum in Quarantäne. Er zeigt keine Symptome", teilte Dennis Sulzmann, Sprecher der Justizbehörde, am Montag mit und bestätigte damit einen Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Behörde will keine weiteren Informationen zu dem Patienten herausgeben. Die JVA Glasmoor ist eine Einrichtung, in der Gefangene überwiegend im offenen Vollzug untergebracht sind.

"Die Justizvollzugsanstalten in Hamburg haben auch aufgrund früherer Grippefälle Erfahrungen im Umgang mit meldepflichtigen Infektionen", so der Sprecher. "Die entsprechenden Pandemiepläne wurden sehr frühzeitig aktualisiert und die Bediensteten umfassend über Maßnahmen zum Gesundheitsschutz informiert."

In Verdachts- bzw. Krankheitsfällen greifen in den Hamburger Justizvollzugsanstalten Quarantänemaßnahmen, um andere Menschen, darunter Gefangene und Bedienstete, zu schützen. Einen weiteren bestätigten Corona-Fall gibt es zurzeit nicht im Hamburger Vollzug, hieß es aus der Behörde. Ob es der erste Fall in Deutschland ist, könne man nicht sagen, da einige Bundesländer dies nicht mitteilten, erklärte Sulzmann.

Erhebliche Einschränkungen müssen Häftlinge in vielen Gefängnissen wegen der Pandemie hinnehmen. So seien zur Verhinderung einer Infektion unter anderem sämtliche Frei- und Ausgänge gestrichen und Besuche massiv eingeschränkt worden, hatte die Behörde zuletzt mitgeteilt.

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