Krankheiten - Hamburg:Corona: Polizeipräsident Meyer rechnet mit Katastrophenfall

Corona
Ralf Martin Meyer, Polizeipräsident von Hamburg. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer rechnet im Zuge der Coronakrise mit dem Katastrophenfall in der Hansestadt. "Davon muss man ausgehen", sagte er in einem Interview des "Spiegel" (Dienstag). Er glaube aber, "dass das kein großer Unterschied mehr wäre zum jetzigen Zustand. Es wäre keine neue Herausforderung für die Polizei".

Mangels zu begleitender Versammlungen, Demonstrationen oder Sportveranstaltungen stünden zahlreiche Kräfte der Bereitschaftspolizei zur Verfügung, die überwachen, dass die Corona-Regeln eingehalten werden, sagte Meyer. So seien am Montag zusätzlich zum regulären Streifendienst etwa 600 Beamte aus mehreren Hundertschaften im Einsatz gewesen.

Innerhalb von zehn Tagen wurden nach Angaben des Polizeipräsidenten etwa 650 Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt. Im Schnitt gebe es pro Tag 800 Überprüfungen. "Wir agieren mit Augenmaß", betonte Meyer. Bei der Mutter auf dem Spielplatz reiche vielleicht eine Ermahnung. "Das Verhalten eines Ladenbesitzers aber, der bewusst oder wiederholt die Vorschriften ignoriert, wird als Straftat geahndet."

Die große Mehrheit der Hamburger sei vernünftig. "Aber es gibt eben Leute, die sich ohnehin nicht gern an Regeln halten und deshalb auch jetzt auffallen. Wir beobachten Verstöße durch jüngere Menschen, die sich vermutlich für unverwundbar halten, was Corona betrifft."

Bei der Polizei selbst seien bislang zwölf Mitarbeiter am neuartigen Coronavirus erkrankt, sagte Meyer. Etwa 270 Mitarbeiter hätten sich in Quarantäne befunden, weil sie in Risikogebieten gewesen waren. Das seien bei 11 000 Beschäftigten zwar nur wenige Betroffene. "Zugleich ist davon auszugehen, dass die große Welle noch kommt."

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