Krankheiten - Dresden:Coronavirus: Fünf Sachsen vorsorglich in Isolation

Covid-19
Laboruntersuchungen werden zur Abklärung des Coronavirus vorgenommen. Foto: Hans Punz/APA/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - Fünf Sachsen befinden sich wegen des neuartigen Coronavirus vorsorglich in häuslicher Isolation. Sie zeigten alle bisher keine Symptome einer Infektion, teilte das Gesundheitsministerium in Dresden am Montag mit. Die Betroffenen stünden in Kontakt mit den Gesundheitsämtern und müssten zwei Mal am Tag Fieber messen. Die Vorsorgemaßnahme werde noch eine Woche dauern.

Die fünf Sachsen - zwei aus Dresden und drei aus dem Landkreis Meißen - waren an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Westerdam" in Asien unterwegs. Eine Mitpassagierin aus den USA war zunächst positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, stellte sich dann aber doch nicht als infiziert heraus. Mittlerweile wurden alle Gäste und Crewmitglieder negativ auf das Virus getestet. Zu den 2300 Menschen an Bord hatten auch 57 Deutsche gehört.

Für den Ernstfall orientiert sich Sachsen nach Ministeriumsangaben am nationalen Pandemieplan des Robert Koch-Instituts. Bisher sei aber von der Weltgesundheitsorganisation WHO keine Pandemie ausgerufen worden, hieß es. Da es bisher keine Fälle in Sachsen gibt, sollen auch sämtliche Großveranstaltungen wie geplant stattfinden. Die Krankenhäuser im Freistaat seien aber vorbereitet und könnten entsprechende Kapazitäten zur Verfügung stellen.

Nach eigenen Angaben ist etwa das städtische Klinikum in Dresden ständig auf die Behandlung infektiöser Patienten vorbereitet. Am Standort Neustadt/Trachau steht eine infektiologische Station mit 20 Betten zur Verfügung. Patienten mit potenziell übertragbaren Krankheiten könnten dann in Isolierpflege betreut werden, so der leitende Oberarzt Dieter Teichmann. Alle Zimmer seien unter anderem mit einer Hygieneschleuse ausgestattet.

Unterdessen breitete sich das Virus weiter aus. In Italien wurde am Montag das fünfte Todesopfer gemeldet, ein 88 Jahre alter Mann aus der Lombardei. Die Bundesregierung plant derzeit aber keine Grenzschließungen. Entsprechende Überlegungen gebe es im Bundesinnenministerium nicht, sagte ein Ressortsprecher am Montag in Berlin.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, in Deutschland sei es bisher gelungen, Menschen, die mit dem Virus infiziert seien, zu isolieren und zu behandeln. Für eine anhaltende Viruszirkulation in Deutschland gebe es derzeit keine Anhaltspunkte, erklärte der Sprecher unter Berufung auf das Robert Koch-Institut. Die Lageeinschätzung könne sich aber ändern.

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