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Krankheiten - Berlin:Vivantes-Kliniken: Dutzende Mediziner in Quarantäne

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Berlin (dpa) - Bei den landeseigenen Berliner Vivantes-Kliniken müssen bereits am Anfang der Coronavirus-Pandemie mehrere Dutzend Ärztinnen und Ärzte in Quarantäne bleiben. Zusätzlich zu den Abklärungsstellen für Patienten seien Abstrichstellen für Mitarbeiter eingerichtet worden, berichtete Sprecherin Astrid Steuber. Bei den ersten Krankheitssymptomen beim Personal erfolge dort ein Test zum Ausschluss von Covid-19 und je nach Ergebnis auch eine 14-tägige Quarantäne.

Aktuell gelte, dass Mitarbeiter nach Kontakt mit einem infizierten Menschen weiter arbeiteten, solange sie ohne Symptome sind - allerdings mit entsprechender Schutzausrüstung und engem Monitoring der eigenen Gesundheit. Der Schutz der Mitarbeitenden habe für Vivantes oberste Priorität - auch, weil sie für die Patientenversorgung dringend gebraucht würden.

Vivantes plant gemäß den Plänen der Gesundheitsverwaltung seine intensivmedizinischen Kapazitäten für Patienten mit dem Coronavirus zu verdoppeln. Derzeit würden fünf Beatmungszentren eingerichtet: Am Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg, am Humboldt-Klinikum in Reinickendorf sowie den Vivantes-Kliniken in Friedrichshain, Neukölln und Spandau. Am Standort im Prenzlauer Berg baut der Klinikkonzern zur Zeit um und will dort weitere 200 Plätze für leichter erkrankte Corona-Patienen schaffen.

Schwere Covid-19-Fälle sollen weiter in die Uni-Kliniken der Charité kommen. Am Standort Mitte wird die Campus-Klinik schrittweise in ein Intensivgebäude mit zusätzlich 135 Intensivbetten mit Beatmungsgeräten umfunktioniert. Die erste Station gehe an diesem Freitag in Betrieb, kündigte die Charité an. Das separat gelegene Gebäude ergänze als Reserve die bisher 364 intensivmedizinischen Betten der Charité. Noch sei die Aufnahme von Patienten im neuen Bereich jedoch noch nicht notwendig.

Denn viele Berliner Patienten mit Symptomen müssen bisher weder auf eine Intensivstation noch beatmet werden. Von den rund 200 Menschen, die am Mittwoch mit einer Coronavirus-Infektion in Krankenhäusern lagen, waren nur 38 ein Fall für Intensivmedizin. Die Dynamik der Pandemie kann dieses Bild aber ändern.

Vivantes verfüge derzeit noch über ausreichend Schutzmaterial für seine Beschäftigten, sagte Steuber. Um noch möglichst lange für alle Bereiche Schutzausrüstung zu haben, seien die Beschäftigten aber dazu aufgerufen, sparsam mit Einwegartikeln wie Masken, Kitteln oder Schutzbrillen umzugehen. Neue Lieferungen erfolgten, jedoch unregelmäßig. Eine Prognose, ob alle Kapazitäten - vom medizinischen Personal bis zur Schutzkleidung - in den kommenden Wochen ausreichten, sei wegen der Dynamik der Lage nicht möglich.

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