Krankenhäuser - Greiz:Kreiskrankenhaus bestätigt Infektion von 69 Mitarbeitern

Corona
Proben für Corona-Tests werden untersucht. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild (Foto: dpa)

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Greiz (dpa/th) - Das Greizer Kreiskrankenhaus hat bestätigt, dass zwischen dem 19. März und dem 18. Mai insgesamt 69 Mitarbeiter des Hauses positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Seither seien keine neuen Corona-Fälle innerhalb der Klinikbelegschaft nachgewiesen, teilte das Krankenhaus am Donnerstag in Greiz mit. Unklar sei, ob die Mitarbeiter sich im beruflichen oder privaten Umfeld infiziert hatten.

Das Klinikum reagierte mit einer Stellungnahme auf einen Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit". Den darin geäußerten Verdacht, mehr positive Fälle seien nur deshalb nicht erkannt worden, weil nur zurückhaltend auf eine Infektion getestet worden sei, wies die Klinik zurück. Auch aus Sicht des Gesundheitsamtes seien die Testkapazitäten im Klinikum Greiz zu jeder Zeit ausreichend gewesen.

Das Blatt hatte weiter berichtet, ein Patient habe nach einer Operation das Zimmer mit einem Covid-19-Patienten geteilt, sei ohne Test entlassen worden und Tage später ebenfalls an Covid-19 erkrankt. Aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht könne man zu dem konkreten Einzellfall keine Auskünfte geben, so das Krankenhaus. Man stehe aber mit der Redaktion der "Zeit" in Kontakt, um den möglicherweise betroffenen Patienten zu ermitteln und den Fall aufzuarbeiten. Grundsätzlich würden im Greizer Kreiskrankenhaus Patientenströme "konsequent voneinander getrennt."

Bestätigt wurde, dass die Höchstbelegung auf der Corona-Behandlungsstation des Krankenhauses für einige Tage bei 25 Patienten lag, die von zwei Pflegekräften und zwei Pflegehilfskräften betreut wurden. "Dies ist eine für Krankenhäuser übliche Betreuungsrate", so die Klinikleitung.

Der 1:10 Schlüssel, auf den der Artikel in der "Zeit" Bezug nehme, gelte etwa für die pflegesensitiven Bereiche Geriatrie, Unfallchirurgie und Neurologie in der Tagschicht, erklärte auch ein Sprecher des Thüringer Sozialministeriums auf Anfrage. "Da es keinen eigenen Pflegepersonalschlüssel für "Corona-Stationen" gibt, ist eine Orientierung an dem Schlüssel für pflegeintensive Bereiche nachvollziehbar."

Der Kreis Greiz mit rund 98 000 Einwohnern war lange der größte Hotspot der Corona-Pandemie in Thüringen und sorgte mit hohen Infektionsraten auch bundesweit für Aufsehen. Nach Zahlen des Sozialministeriums sind bisher in dem Ostthüringer Landkreis 669 Menschen positiv auf das neuartige Virus Sars-CoV-2 getestet worden, 48 sind an oder mit einer solchen Infektion gestorben.

Unterdessen verharrt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Thüringen auf niedrigem Niveau. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie laut Staatskanzlei bislang 3260 Menschen nachweislich infiziert. Schwer verlaufen ist die Infektion den Angaben zufolge bei 102 Erkrankten, die auf Intensivstationen behandelt werden mussten. 181 Menschen mit einer Corona-Infektion starben. Nach Schätzungen sind in Thüringen 3050 Menschen wieder genesen.

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