Kosmetik:Forscher erschaffen zweite Haut

Kosmetik: Der linke Tränensack verschwindet unter der Silikonhaut.

Der linke Tränensack verschwindet unter der Silikonhaut.

(Foto: Olivo Labs, LLC)

Sie kann Falten und Tränensäcke verbergen - und täglich neu aufgelegt werden.

Von Berit Uhlmann

Wenn man die vielen Schichten Make-up mancher Frauen anschaut, erscheint die Idee amerikanischer Forscher gar nicht so abwegig: Warum nicht gleich eine schönende Klarsichthülle über die Problemzonen des Gesichtes legen? Tatsächlich ist es Forschern des Massachusetts Institute of Technology und zweier Privatfirmen gelungen, eine Art zweite Haut zu entwickeln (Nature Materials). Der transparente Film kann Tränensäcke platt pressen und Falten verschleiern. Er scheint zudem die Austrocknung der Haut zu reduzieren.

Die Folie besteht aus einem speziellen Silikon und bildet sich, indem nacheinander zwei Cremes aufgetragen werden. Bis zu 24 Stunden kann sie auf dem Körper bleiben und dann erneuert werden. Bislang ist die Kunsthaut nur an wenigen Menschen getestet worden und hat dabei bereits eine Schwachstelle offenbart: Zwar ist die Folie so elastisch und anschmiegsam, dass sie alle Belastungen der Haut mitmacht. Doch am Ende eines langen Tages zeichneten sich ihre Ränder bei zwei von 25 Probanden sichtbar ab. Die Forscher denken dennoch über weitere Anwendungen nach. Die Kunsthaut könnte auch Wunden abdecken, UV-Schutz bieten oder Wirkstoffe gegen Hautkrankheiten freisetzen.

Künstliche Haut

Die Kunsthaut ist extrem elastisch.

(Foto: Melanie Gonick/MIT)
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