Krankenhäuser - Ludwigslust:Kirchlicher Träger gibt Krankenhaus-Anteile an Landkreis

Deutschland
Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Ludwigslust/Hagenow (dpa/mv) - Der kirchliche Krankenhausträger Stift Bethlehem mit zwei Klinik-Standorten in Ludwigslust und Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) macht den Weg frei für einen kommunalen Klinikverbund in der Region. Hintergrund ist den Angaben zufolge der hohe Kostendruck, der insbesondere auf kleinen ländlichen Krankenhäusern laste.

Das Kuratorium gibt 25,1 Prozent der Anteile am Westmecklenburg Klinikum Helene von Bülow an den Landkreis ab, wie eine Sprecherin am Mittwoch berichtete. Bisher halten beide Seiten je 50 Prozent. Das Stift Bethlehem werde nach der Transaktion noch über 24,9 Prozent verfügen, der Landkreis über 75,1 Prozent, hieß es.

Der Kreis hatte bereits Anfang 2021 das verschuldete Krankenhaus in Crivitz vom Mediclin-Konzern übernommen und später den Klinikverbund LUP-Kliniken zusammen mit dem Westmecklenburg Klinikum geschaffen, um Synergie-Effekte zu heben. Der Kreis erhob allerdings die Forderung, Mehrheitseigentümer des Westmecklenburg Klinikums mit den beiden Standorten in Ludwigslust und Hagenow zu werden. Dies wurde nun in die Wege geleitet.

"Mein Ziel ist es, die Angebote der Gesundheitsversorgung in kreislicher Verantwortung zwischen den Krankenhausstandorten zu vernetzten und ausbauen", erklärte Landrat Stefan Sternberg (SPD) nach einer Aufsichtsratssitzung am Abend das Engagement des Landkreises als Gesellschafter der LUP-Kliniken. Ein Patient solle an seinem Krankenhaus in Wohnortnähe erstversorgt und diagnostiziert werden, dann aber dort weiterbehandelt werden, "wo im kommunalen Verbund und beim Kooperationspartner Helioskliniken Schwerin als Maximalversorger die beste medizinische Kompetenz vorhanden ist", erklärte Sternberg.

Nach seinen Angaben stehen im Haushalt des Landkreises 15 Millionen Euro für die Finanzierung von baulichen und strukturellen Maßnahmen in den Krankenhäusern Ludwigslust und Hagenow bereit. Wichtig sei, dass die Zusammenarbeit von Stift und LUP-Kliniken sowie dem Landkreis auch künftig getragen werde von der Wahrnehmung des kirchlich-diakonischen Auftrages und der kreislichen Verpflichtung zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Krankenversorgung, betonte Thomas Tweer als kaufmännischer Vorstand des Stifts Bethlehem.

© dpa-infocom, dpa:230607-99-975456/3

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