Kampf gegen Polio:Ein teurer Schlussakt

Nur noch fünf Fälle von Kinderlähmung wurden in diesem Jahr registriert. Doch um die Krankheit endgültig zu besiegen, sind weitere Anstrengungen nötig.

Von Berit Uhlmann

Regierungen und Unternehmen haben 1,2 Milliarden weitere US-Dollar für die Ausrottung der Kinderlähmung zugesagt. Das Geld fließt in die Bekämpfung einer Krankheit, von der es in diesem Jahr weltweit nur noch fünf Fälle gab. Sie traten in Afghanistan und Pakistan auf - und bedeuten einen historischen Tiefststand.

Dass dennoch eine so hohe Summe gebraucht wird, war von Anfang an abzusehen: Der letzte Schritt hin zur Ausrottung einer Krankheit ist der schwerste. Dann muss sichergestellt werden, dass auch die Kinder in besonders abgelegenen, umkämpften und impffeindlichen Regionen das Polio-Vakzin erhalten. Die Seuchenkontrolle muss intensiviert werden. "Wir dürfen bei diesem letzten Schritt nicht versagen. Wenn wir jetzt keine Geschichte schreiben, werden und sollten wir streng von der Geschichte bestraft werden", warnt Unicef-Geschäftsführer Anthony Lake. Seit 1988 kämpft eine globale Initiative gegen das Poliovirus. Damals wurden noch mehr als 350 000 Kinder jährlich durch den Erreger gelähmt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: