Staphylokokken-Keime haben einen überraschenden Weg gefunden, das menschliche Immunsystem zu unterdrücken. Die Bakterien aktivieren unmittelbar die Schmerzsensoren in der Haut. Daraufhin schwächen diese Nerven die Abwehrkräfte des Infizierten und fördern so vermutlich die Vermehrung der Mikroben.
Zumindest haben das Maus-Experimente eines Teams um Clifford Woolf von der Harvard Medical School in Boston ergeben (Nature, online).
Bislang galt es hingegen als wahrscheinlich, dass die Schmerzen und Hautschwellungen bei einer Staphylokokken-Infektion erst als mittelbare Folge der Entzündung entstehen, aber nicht direkt durch die Mikroben selbst.
Die Forscher konnten auch zwei Substanzen identifizieren, die die Schmerzrezeptoren anregen. Dadurch reduzierten beide Stoffe indirekt sowohl die angeborene Immunabwehr als auch jene, die ein Tier oder Mensch im Lauf seines Lebens erworben hat.