Homöopatische Mittel versprechen Heilkraft. Bei einem Großteil der Produkte auf dem Markt ist die Wirksamkeit aber umstritten. Ein heilender Effekt kann schlicht nicht nachgewiesen werden.
Weil sich die Hersteller der homöopatischen Mittel weder auf medizinische Studien noch auf reproduzierbare Ergebnisse berufen, die über den Placebo-Effekt hinausgehen, hat die für Verbraucherschutz zuständige US-Wettbewerbsbehörde FTC (Federal Trade Commission) strengere Richtlinien eingeführt. In Zukunft müssen homöopathische Produkte, die als nicht verschreibungspflichtig gekennzeichnete Medikamente verkauft werden sollen, strengere Wirksamkeits- und Sicherheitsprozesse durchlaufen - oder einen Warnhinweis tragen.

Homöopathie:Tiere, die homöopathisch behandelt werden
Die umstrittene Alternativmedizin ist in deutschen Ställen angekommen. Der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen scheint Globuli für Kühe und Schweine populärer zu machen.
"Unternehmen müssen kompetente und zuverlässige wissenschaftliche Belege vorweisen, wenn sie damit werben wollen, dass ein Produkt zur Behandlung einer bestimmten Krankheit geeignet ist", heißt es in der Erklärung der FTC. Der Behörde zufolge erfüllt die Mehrheit der aktuell in den USA verkauften homöopatischen Mittel die FTC-Richtlinien nicht und führt somit die Verbraucher gezielt in die Irre.
Um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, müssen Hersteller nun entweder beweisen, dass ihr Produkt tatsächlich wirkt oder Warnungen auf ihre Verpackungen drucken. Dort müsste dann künftig stehen: "Es gibt keine wissenschaftlichen Belege, dass dieses Produkt wirkt." Oder: "Die Wirkungsbehauptungen des Produkts basieren einzig auf homöopathischen Theorien aus dem 18. Jahrhundert, die von den meisten modernen Medizinexperten nicht anerkannt werden."
Obwohl 70 Prozent der Bevölkerung der Homöopathie wohlwollend gegenüberstehen, gibt es auch in Deutschland Kritik an den Arzneien. Die Politik schützt Pharmaunternehmen, indem sie homöopathischen Mitteln eine Sonderstellung im Arzneimittelgesetz (AMG) zubilligt. Die Wirksamkeit der Pillen, Salben oder Tropfen muss nicht durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen werden.