HIV:Mehr Jugendliche sterben an Aids

Seit drei Jahrzehnten kämpfen die Vereinten Nationen gegen Aids. Die Zahl der HIV-Infektionen geht zurück. Doch bei Jugendlichen in den ärmeren Ländern ist die Todesrate dramatisch gestiegen.

Im vergangenen Jahr haben sich weltweit 2,3 Millionen Menschen neu mit HIV infiziert - ein Drittel weniger als 2001. Dieser Rückgang ist die gute Nachricht zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember, er lässt sich aus dem aktuellen Unaids-Bericht der Vereinten Nationen zur globalen Entwicklung von HIV-Infektionen ablesen.

Das Virus, das eine Aids-Erkrankung verursachen kann, ist kein Todesurteil mehr - Medikamente und Therapien sind besser denn je. 2005 starben noch 2,3 Millionen Menschen an Aids, im vergangenen Jahr waren es 1,6 Millionen. Der Bericht alarmiert dennoch: Zwei von fünf Menschen, die sich mit dem Virus anstecken, sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. Auch die Zahl jugendlicher Aids-Toter ist stark angestiegen.

Rund zwei Drittel der Menschen mit HIV sind Frauen. Die Folgen einer Infektion sind die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter.

Besonders betroffen sind weiter die Länder südlich der Sahara. Dort lebten 2012 insgesamt 25 Millionen Menschen mit HIV, darunter 2,9 Millionen Kinder. Das sind etwa 90 Prozent aller Mädchen und Jungen, die weltweit infiziert sind.

Dass sich das Virus zuletzt langsamer verbreitet hat, liegt an zwei Dingen: Für den Kampf gegen HIV und Aids wird immer mehr Geld investiert - 2003 waren es 3,8 Milliarden Dollar, neun Jahre später 18,9 Milliarden. Bis 2015 wollen die Vereinten Nationen das Budget auf bis zu 24 Milliarden Dollar erhöhen. Gleichzeitig werden überall auf der Welt die Therapien billiger. Den größten Fortschritt bei der Versorgung mit Medikamenten gab es in Afrika südlich der Sahara.

In Deutschland stellten Ärzte nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 2012 gut 3400 HIV-Infektionen fest, insgesamt leben hier 78.000 Menschen mit der Diagnose. Die meisten haben sich über sexuelle Kontakte oder verunreinigtes Drogenspritzbesteck infiziert.

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