Hautkrankheiten im Überblick:Schuppenflechte - Wenn sich die Haut zu schnell erneuert

Schuppenflechte zeigt ihre Symptome unübersehbar - sehr zum Leidwesen der Betroffenen. Doch die erfreuliche Nachricht: Die Psoriasis lässt sich oft gut behandeln.

Von Sarina Pfauth

Schuppenflechte (Psoriasis)

Schuppenflechte: Ellenbogen und Knie sind besonders betroffen.

(Foto: CDC)

Schuppenflechte verläuft in Schüben, die meist mehrmals jährlich auftreten. Weite Teile der Haut können dann betroffen sein.

Symptome: Auf den von Schuppenflechte befallenen Stellen erscheinen silbrig glänzende Schuppen, die Haut ist gerötet und entzündet. Häufig betroffene Hautregionen sind Ellenbogen, Kniescheiben, die Kreuzbeingegend und der behaarte Kopf.

Die haftenden, trockenen Schuppen bestehen aus Zellen, die von der untersten Lage der obersten Hautschicht im Übermaß gebildet werden und daraufhin siebenmal schneller als normal an die Hautoberfläche gelangen. Die Hornschicht ist mit der Fülle an unreifen Hautzellen überfordert und kann sie nicht schnell genug abstoßen. Normale Haut erneuert sich innerhalb von 26 bis 27 Tagen, bei Schuppenflechte-Patienten dauert dieser Prozess nur etwa eine Woche. Die Hauterkrankung, auch Psoriasis genannt, kann außerdem auch Nägel und Gelenke befallen.

Psoriasis ist nicht ansteckend, die Patienten fühlen sich jedoch häufig beobachtet und manchmal auch abgelehnt aufgrund ihrer Erkrankung. In früheren Jahrhunderten wurden die Betroffenen gar aus der Gesellschaft ausgeschlossen: Über viele Jahrhunderte wurde die Schuppenflechte mit der durch Milben ausgelösten und ansteckenden Krätze in einen Topf geworfen. Lange Zeit wurde die Krankheit auch nicht von der Lepra abgegrenzt.

Ursachen/Auslöser: Die Veranlagung für Schuppenflechte ist genetisch bedingt. In Europa leiden etwa zwei von 100 Personen an der Krankheit, Frauen ebenso häufig wie Männer. Kinder sind eher selten betroffen, meist treten die Symptome zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr erstmals auf. In knapp zwei Drittel der Fälle zeigt sich die Krankheit erst nach dem 40. Geburtstag, man spricht dabei vom Typ II.

Für ein erstes Auftreten der Symptome oder einen neuen Schub gibt es zahlreiche innere und äußere Auslöser - von denen viele wohl noch nicht bekannt und auch individuell verschieden sind. Medikamente und Infektionen können einen Schub begünstigen. Auch die Psyche hat Einfluss: Stress und andere psychische Belastungen gelten ebenfalls als Auslöser. Verschlimmert wird die Schuppenflechte durch mechanischen Druck. Das können eng anliegende Gürtel, Bänder oder scheuernde Kleidung sein. Auch Verletzungen, Tätowierungen oder Verbrennungen können die Symptome verstärken.

Behandlung: Schuppenflechte ist nicht ursächlich heilbar, aber man kann sie in vielen Fällen gut behandeln. Cremes, Salben und Lotionen pflegen die Haut, lindern die Symptome und hemmen Zellwachstum und Entzündungen. Mit Salbenverbänden werden die Schuppen abgelöst. Wenn nötig, helfen Medikamente, das Zellwachstum zu normalisieren. Mit gentechnisch hergestellten Wirkstoffen, sogenannten Biologicals, kann die Schuppenflechte unterdrückt werden. Linderung bringt vielen Betroffenen außerdem viel Sonne oder die Bestrahlung mit UV-Licht. Auch Wasser-Salz-Bäder helfen der Haut von Psoriasis-Kranken.

Vorbeugung: Verhindern lässt sich das Auftreten der Schuppenflechte nicht. Ein gesunder Lebenswandel kann aber helfen, neue Schübe zu vermeiden: Psoriasis-Patienten wird empfohlen, nicht zu rauchen, Normalgewicht zu halten, Alkohol in Maßen zu konsumieren und sich gesund zu ernähren. Daneben gibt es meist individuelle Trigger für Krankheitsschübe, die die Betroffenen mit der Zeit herausfinden und damit unter Umständen vermeiden können.

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