Gut abgefüllt? :Regionale Mehrwegflaschen am umweltfreundlichsten

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Die Perlenflasche ist eines der ältesten Mehrwegsysteme – nicht nur aus Glas, sondern auch in der Kunststoffversion. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-tmn)

Glas- oder PET-Flasche, Dose oder Karton? Welche Getränkebehälter verbrauchen bei Herstellung und Transport am wenigsten Ressourcen und sind besonders umweltschonend?

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Berlin (dpa/tmn) - Regional abgefüllte Getränke in Mehrweg-Standardflaschen sind laut dem Naturschutzbund (Nabu) Deutschland am umweltfreundlichsten.

Bis zu 25 Mal würden Mehrwegflaschen aus Plastik (PET) wieder befüllt, Glas-Mehrwegflaschen sogar bis zu 50 Mal. Und dennoch seien Mehrweg-PET-Flaschen aus Umweltsicht sogar besser als Glasflaschen. Hauptgrund dafür ist laut Nabu das deutlich geringere Gewicht der Plastikflaschen, weshalb der Energieverbrauch beim Transport wesentlich geringer ist.

Auch eine vom Umweltbundesamt veröffentlichte Studie zu Ökobilanzen von Getränkeverpackungen zeigt, dass Mehrwegsysteme ökologische Vorteile gegenüber Einwegsystemen haben - zumindest bei einer einfachen Transportdistanz von bis zu 600 Kilometern, besagt eine zweite Studie, die von der Deutschen Umwelthilfe in Auftrag gegeben wurde.

Allerdings gibt es dabei eine Ausnahme: Getränkekartons. Diese seien zwar Einweg, aber grundsätzlich eine gute und ökologische Verpackungswahl. Für sie sprechen laut Nabu die hohen Recyclingquoten, der hohe Anteil nachwachsender Rohstoffe (Papier) und das geringe Gewicht beim Transport. Deswegen sollte beispielsweise Milch nur dann in Mehrwegflaschen gekauft werden, wenn sie auch regional abgefüllt wurde. Falls nicht, ist es umweltfreundlicher, Milch in Getränkekartons zu kaufen.

Schlechte Ökobilanz bei Einweg und Dosen

Einwegflaschen aus Plastik oder Glas und auch Getränkedosen schneiden laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien ökologisch schlecht ab.

Denn auch wenn Einweg-PET-Flaschen, die nur ein einziges Mal befüllt werden, im Anschluss fast zu 100 Prozent recycelt werden - das entstehende Kunststoff-Granulat kann wegen des Qualitätsverlusts nur zu einem Bruchteil für neue Flaschen eingesetzt werden. Die meisten Flaschen werden laut Nabu zu minderwertigeren Textilfasern, Folien oder Putzmittelflaschen verarbeitet. Es sei schwierig, Recyclingmaterial zu gewinnen, das erneut für die Verpackung von Lebensmitteln zugelassen ist.

Auch Getränkedosen, die zum Großteil aus Aluminium bestehen, lassen sich laut co2online vollständig recyceln. Allerdings würden für die Herstellung große Mengen Rohstoffe und Energie benötigt. Zudem würden für den Abbau von Bauxit, dem Grundstoff für Aluminium, in Ländern wie Australien, Brasilien oder Jamaika Regenwälder abgeholzt.

Glas könne zwar beliebig oft eingeschmolzen und zu neuem Glas gemacht werden, allerdings gehe durch die einmalige Nutzung auch hier viel Energie verloren.

Worin unterscheiden sich Einweg- von Mehrwegflaschen?

Was einige womöglich nicht wissen: Pfand wird sowohl auf Einweg- als auch auf Mehrwegflaschen erhoben. Zur Unterscheidung kann man aber die Höhe des Pfands heranziehen: bei Mehrwegflaschen ist das Pfand in der Regel niedriger - das heißt 8 oder 15, statt 25 Cent. Außerdem ist auf Mehrwegflaschen manchmal das Wort „Mehrweg“ eingestanzt oder auf dem Etikett abgedruckt. Zudem können diese mit Umweltzeichen gekennzeichnet sein.

Ist auf dem Etikett nur „Pfandflasche“ oder „Pfand zurück“ zu lesen, handelt es sich laut co2online um Einwegflaschen. Diese sind außerdem auch an dem Pfandlogo, das eine Flasche und Dose mit Pfeil darunter abbildet, zu erkennen.

© dpa-infocom, dpa:230201-99-439051/3

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