Süddeutsche Zeitung

Gesundheit:Wintersemester wird Mix aus Digital- und Präsenzlehre

Lesezeit: 2 min

Im Wintersemester 2020/2021 wird es an den rheinland-pfälzischen Universitäten und Hochschulen einen Mix aus digitalen und analogen Angeboten geben. Wegen der...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Mainz (dpa/lrs) - Im Wintersemester 2020/2021 wird es an den rheinland-pfälzischen Universitäten und Hochschulen einen Mix aus digitalen und analogen Angeboten geben. Wegen der wohl auch im Herbst noch geltenden Corona-Auflagen könnten Präsenz-Lehrveranstaltungen voraussichtlich nur eingeschränkt stattfinden, teilte das rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerium am Mittwoch in Mainz mit. Die Hochschulen sollten individuelle Lösungen finden. In welcher Form Prüfungen zum Ende des Wintersemesters im Februar 2021 abliefen, sei noch nicht abzusehen, hieß es.

Das derzeit laufende Sommersemester geht wegen der Corona-Pandemie digital über die Bühne. Die Hochschulen und Unis hätten innerhalb kürzester Zeit je nach Fachrichtung zwischen 75 und 100 Prozent der Lehre online anbieten können. Dies sei „eine große Leistung von allen Beteiligten“, sagte Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD). Um die digitale Lehre weiter auszubauen, werden laut Ministerium insgesamt 5,5 Millionen Euro über den laufenden Hochschulpakt zur Verfügung gestellt.

Der Vorsitzende der Landeshochschulpräsidentenkonferenz und Präsident der Uni Trier, Michael Jäckel, sagte: „Auf der einen Seite darf man durchaus stolz auf den Umfang und die Qualität des digitalen Angebots sein, auf der anderen Seite fehlen wichtige Orte des Studierens, beispielsweise die Bibliothek, ebenso die Campusatmosphäre insgesamt, die das akademische Leben nun einmal ausmachen.“ Erstsemester hätten ihre Uni noch gar nicht richtig kennenlernen können.

Im Wintersemester beginnen die Vorlesungen für Erstsemester in zulassungsbeschränkten Studiengängen am 2. November. Die Unis und Hochschulen des Landes sollten Start und Ende des Semesters aber flexibel gestalten können, um Anforderungen von spezifischen Studiengängen gerecht zu werden, hieß es.

„Wir stellen uns darauf ein, dass das Wintersemester 2020/21 ein größtenteils digitales Semester sein wird“, teilte die Universität Koblenz-Landau auf dpa-Anfrage mit. Es werde zwar angestrebt, die Präsenzlehre wiederzubeleben, aber bei der Umsetzung der Corona-Auflagen seien die räumlichen Kapazitäten in Koblenz und Landau begrenzt. Es sei davon auszugehen, dass nur maximal 15 und 20 Prozent der Räume an den Universitätsstandorten genutzt werden könnten.

„Große Veranstaltungen in dicht besetzten Hörsälen sind derzeit nicht denkbar“, teilte die Uni Koblenz-Landau mit rund 17 000 Studierenden mit. Gemeinsam mit den Lehrenden werde entschieden, welche Lehrangebote und Veranstaltungen analog, digital oder aus einer Mischung von beidem umgesetzt werden könnten und sollten. Für die Erstsemester plane man im Herbst einen Teil der Einführung in Präsenz. Auch der Zugang zu den Bibliotheken werde ausgebaut.

Die Universität Trier teilte am Mittwoch mit, sie sei mit dem bisherigen digitalen Sommersemester „sehr zufrieden“. Die IT-Infrastruktur sei gezielt ausgebaut worden und habe bislang ohne schwerwiegende Probleme gearbeitet. Knapp 90 Prozent der ursprünglich geplanten Lehrveranstaltungen würden auf digitalen Plattformen bereitgestellt. Prüfungen würden sowohl online wie auch in Präsenzform abgelegt.

Für die Studierenden habe das digitale Semester tiefgreifende Veränderungen mit sich gebracht, hieß es von der Uni Trier mit rund 12 500 Studenten. Beim „Home-Studium“ sei zu berücksichtigen, dass die Internetversorgung regional schwanke und nicht überall optimale Bedingungen gegeben seien. „Es scheint aber so zu sein, dass bei den meisten Studierenden so etwas wie ein neuer digitaler Alltag eingekehrt ist“, teilte der Sprecher mit.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200603-99-287103
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal