Gesundheit - Wiesbaden:Freie Fahrt auf den Straßen wegen Pandemie: Weniger Unfälle

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Leere Busse und Bahnen, freie Straßen: Die Corona-Krise hat den sonst vielerorts so dichten Berufsverkehr in Hessen erheblich ausgedünnt. "Der Verkehr hat deutlich abgenommen", sagte eine Sprecherin der Verkehrsbehörde Hessen Mobil am Dienstag. Wenn es überhaupt noch Stau gebe, dann wegen einer Panne oder einem Unfall. Der ADAC maß einen Rückgang der Staulänge in Hessen um 88 Prozent: Vergangene Woche zählte der Automobilclub nur 163 Staus mit einer Gesamtlänge von 182 Kilometern. In der Woche zuvor - vor Beginn der Home-Office-Regelungen wegen der Corona-Pandemie in den Unternehmen - staute es sich demnach noch auf einer Gesamtlänge von 1525 Kilometern.

"Pendler, Ausflügler und Urlauber bleiben derzeit weitestgehend zu Hause. Dadurch sind kaum Pkw unterwegs", erklärte der Verkehrsclub. Das Lkw-Verkehrsaufkommen sei jedoch nahezu gleich geblieben. Vereinzelt sei beobachtet worden, dass leere Autobahnen Fahrer zum Gas geben verlockten. Das Gebot von Vorsicht und Rücksichtnahme gelte aber weiterhin, mahnte der ADAC.

Mit der Verkehrsdichte sinkt die Zahl von Unfällen, wie unter anderen das Polizeipräsidium Nordhessen beobachtet: "Das ist im Tagesgeschäft deutlich zu merken", sagte ein Sprecher. Innerorts wie außerorts und auf den Autobahnen seien deutlich weniger Fahrzeuge unterwegs, entsprechend sei das Unfallaufkommen geringer.

Auch Busse und Bahnen sind so leer wie sonst höchstens in den Sommerferien. In Nordhessen sei die Zahl der Fahrgäste auf ein Viertel geschrumpft, teilte der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) am Dienstag mit. Die zuletzt verfügten Kontaktverbote machten sich bemerkbar und es gebe mehr Erkrankungen beim Fahrpersonal.

Das Angebot wird ab (dem morgigen) Mittwoch weiter ausgedünnt. Ziel sei, "auf den Bus- und Bahnlinien so lange wie möglich ein stabiles Grundangebot zu erhalten", erklärte der NVV. Es müsse zudem mit weiteren Einschränkungen gerechnet werden. Der NVV bietet Erstattungen unter anderem für Wochen- und Monatskarten an. Auch der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat sein Angebot reduziert.

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