Gesundheit - Weimar:Hausärzteverband: Wollen endlich in den Praxen impfen

Corona
Eine Flüssigkeit tropft aus der Kanüle einer Spritze. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Weimar (dpa/th) - Der Thüringer Hausärzteverband dringt nach der Bund-Länder-Beratung zum weiteren Vorgehen in der Pandemie auf rasche Klärung der Voraussetzungen für die Corona-Impfungen direkt in den Arztpraxen. "Es muss klar sein, wie kommt der Impfstoff zu uns - entweder normal über die Apotheken oder per Direktlieferung", sagte der Verbandsvorsitzende Ulf Zitterbart am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem müsse die technische Anbindung der Praxen für die Online-Impfmeldungen schnellstmöglich geschaffen werden. "Sonst scheitert es an der deutschen Bürokratie."

Die Regierungschefs der Bundesländer und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten sich darauf verständigt, dass die Corona-Impfungen spätestens Anfang April auch in Hausarztpraxen verabreicht werden sollen. "Es wird Zeit", sagte Zitterbart. "Eigentlich wäre das schon längst möglich gewesen." Schließlich seien die Hausärzte im Umgang mit Impfstoff erfahren. Derzeit sind sie neben ihrer Arbeit in den Praxen in den regionalen Impfstellen im Einsatz. "Die Impfung ist das Wichtigste, was wir im Kampf gegen die Pandemie haben." Es sei nicht akzeptabel, wenn Astrazeneca-Impfstoff gelagert werde, statt ihn schnell einzusetzen.

Die Kassenärztliche Vereinigung plant zu Impfungen in den Arztpraxen vorerst einen Testlauf in einer begrenzten Zahl von Praxen. Er soll spätestens in der übernächsten Woche starten, wie KV-Impfkoordinator Jörg Mertz am Donnerstag sagte. Die Ausdehnung auf die Praxen landesweit sei von der Änderung der Bundesimpfverordnung abhängig.

Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung von zwei weiteren Impfzentren in Gera und Erfurt, die am kommenden Mittwoch (10. März) in Gera und Erfurt in Betrieb gehen sollen. Dafür können nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis Ende des Monats rund 60 000 Termine vergeben werden.

Die Ständige Impfkommission hatte am Donnerstag nach Auswertung neuer Studien empfohlen, auch Menschen über 65 mit dem Mittel von Astrazeneca zu impfen. Bisher wird es nur bei Menschen unterhalb dieser Altersgrenze eingesetzt.

In Thüringen haben bislang fast 127 300 Menschen zumindest eine Impfung erhalten, das sind 6 Prozent der Bevölkerung. Innenminister Georg Maier (SPD) forderte am Donnerstag eine Beschleunigung der Impfkampagne unter anderem durch Spritzen in den Impfzentren täglich rund um die Uhr, durch die Einbeziehung der Haus- und Amtsärzte und weitere Blockimpfungen an Wochenenden für bestimmte Berufsgruppen, darunter Lehrer, Polizisten und Feuerwehrleute.

© dpa-infocom, dpa:210304-99-686669/3

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