München (dpa/tmn) – Der Raum ist in schummriges Licht getaucht, der Körper liegt auf einer Liege mit vorgewärmten Handtüchern, Hände streichen über den müden Rücken – und die Seele segelt in den Entspannungsmodus.
Am bekanntesten ist die klassische medizinische Massage. In Spas heißt sie oft Schwedische Massage. Dabei sollen gezielte Griffe, Kneten und Streichen Schmerzen lindern. Dies gehört in die Hände von Fachkräften wie ausgebildeten Masseuren.
„Man kann mit ihm absprechen ob man lieber eine starke oder leichtere Massage wünscht“, sagt Kosmetikerin Angelika Baur-Schermbach, Inhaberin eines Day Spas in München. Tut die Behandlung weh, sollte der Kunde sofort Bescheid geben. „Man sollte auf keinen Fall etwas aushalten, das führt zu Anspannung und noch mehr Schmerzen“, sagt Frank Quast vom Verband Physikalische Therapie. „Wer Probleme mit der Bandscheibe hatte oder hat, sollte keine Massage buchen.“
Oft wird die klassische Massage als Aromaöl-Massage angeboten. Dabei kommen duftende Öle zum Einsatz, die anregend oder beruhigend wirken sollen. Bei empfindlicher Haut sollte man den Behandler informieren. Baur-Schermbach: „Dann kann man ein hyperallergenes Öl nehmen.“
Bei der Hot Chocolate Massage wird das Gemisch aus Sheabutter, Kakaobutter und Schokolade in langen, sanften Bewegungen auf den Rücken aufgetragen. Die Inhaltsstoffe sollen die Haut zart machen und die Sinne verwöhnen – hier geht es um das sinnliche Erlebnis, weniger um das Lösen von Verspannungen.
Eine heiße Angelegenheit: Die Hot Stone Massage. Dabei legt man sich auf warme Lava-Steine, dreht sich auf den Bauch, die Steine werden ihm in die Handflächen und Fußsohlen gelegt. Auch wird mit den Steinen massiert. „Die Anwendung geht tief ins Gewebe“, sagt Baur-Schermbach. Wer eine sehr dünne oder schlecht durchblutete Haut hat, wählt besser eine andere Behandlung, rät sie. Auch den Kreislauf kann eine solche Massage belasten, denn die Steine werden auch entlang der Wirbelsäule gelegt, das kann sich das auf das vegetative Nervensystem auswirken.
„Kälte- und Wärmereize gehören zur Naturheilkunde und sind sinnvoll“, sagt Lutz Hertel vom Deutschen Wellness Verband. Es gebe Thermo-Typen – der eine braucht Wärme, der andere reagiert besser auf Kälte. „Wie Wärme und Kälte wo Wirkungen haben, ist noch zu wenig bekannt.“
Wer eine „außergewöhnlich sinnliche Erfahrung“ machen möchte, ist bei der Anwendung namens Lomi Lomi genau richtig, wie Hertel sagt. Sie stammt aus der alten hawaiianischen Heilkunst, ist eher spirituell und soll Körper, Seele und Geist in Einklang bringen sowie Blockaden lösen, beschreibt es Baur-Schermbach. „Dabei wird auch über die Brüste gestrichen und auch zwischen den Beinen an den Innenseiten der Oberschenkel berührt“, erklärt sie. „Es ist recht intim, aber überhaupt nicht sexuell.“ Doch das muss man wissen und sich fallen lassen können, wenn man eine solche Behandlung genießen möchte.
Wer seinen Füßen etwas gönnen will, wählt eine Fußreflexzonenmassage. Doch Vorsicht: Nur approbierte Ärzte und Heilpraktiker dürfen sie vornehmen. Nennt sich das Angebot Fußmassage oder Fußrelaxmassage, geht es nicht um Druckpunkte, sondern um sanfte Entspannungsgriffe. „Wenn man merkt, dass gezielt gedrückt wird, sollte man den Therapeuten fragen, was er erreichen möchte“, so Hertel. Die zweite Frage sollte die nach der Approbation sein. Denn Auswirkungen soll eine Wellnessmassage natürlich haben – aber nur positive.