Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Ausbreitung des Gelbfiebers im Süden Afrikas. Ein Ausbruch der Krankheit in Luanda, der Hauptstadt Angolas, hatte im Dezember 2015 begonnen. Inzwischen sind in dem südafrikanischen Land 1822 Fälle und 244 Tote gemeldet worden. Auch Kenia, Uganda, die Demokratische Republik Kongo und China haben Krankheitsfälle gemeldet. Diese Fälle zeigten, dass der Ausbruch eine Bedrohung für die ganze Welt darstelle, schreibt die WHO in einer Risikobewertung.
Gelbfieber ist eine Viruserkrankung, die von Mücken übertragen wird. Die meisten Menschen leiden unter Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit und erholen sich dann. Doch bei etwa 15 Prozent folgt eine zweite, schlimmere Phase, die häufig zum Tod führt. Ein Heilmittel gibt es nicht. In Afrika und Lateinamerika sterben jedes Jahr Tausende Menschen an der Krankheit. Ausbrüche in Großstädten wie Luanda sind allerdings selten und äußerst gefährlich. Die zunehmende Urbanisierung Afrikas und die Rückkehr der Gelbfiebermücke in großen Teilen des Kontinents machten solche Ausbrüche wahrscheinlicher, sagen Experten.
Es gibt einen Impfstoff gegen Gelbfieber, doch Forscher beklagen seit Jahren, dass er nicht in ausreichender Menge hergestellt wird. Die WHO hat in einer Impfkampagne inzwischen mehr als sechs Millionen Menschen in Luanda gegen Gelbfieber geimpft. Doch die internationale Notfallreserve von sechs Millionen Impfstoffdosen ist aufgebraucht. Nachschub gibt es nur nach und nach.
Die WHO hat zahlreiche Ärzte und Epidemiologen in die Region geschickt, um bei der Eindämmung der Seuche zu helfen. Vor allem eine Ausbreitung nach Kinshasa soll verhindert werden. Mit elf Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo eines der größten Bevölkerungszentren Afrikas.